„In Frankreich ist es eigentlich überall schön!“

Das haben wir unseren beiden Kindern so erzählt, weil es unsere bisherigen Erfahrungen so bestätigt haben. Frankreich ist ein Paradies für Camper und Menschen die gerne unterwegs sind, denn es bietet eine Vielzahl atemberaubender Landschaften von den Alpen bis zur Küste. Die malerischen Dörfer mit gemütlichen Cafés, historische Städte und Sehenswürdigkeiten laden zu faszinierenden Erkundungstouren ein. Zudem locken kulinarisch nicht nur die zahlreichen Käse- und Weinsorten, sondern auch andere kulinarische Genüsse wie Austern, Fisch&Co.

Ein Traumland für Camper

Uns begeistert zudem immer wieder die entspannte Lebensart der Franzosen, die auch das Camping in Frankreich zu einem entspannenden Erlebnis machen. Die Infrastruktur an Campingplätzen ist enorm und meist sind es wunderschöne Plätze an denen man auch länger bleiben kann. Wir haben so schon atemberaubende und wunderschöne Orte gefunden. Leider können sich unsere zwei Kinder an ihre Roadtrips mit uns und unserem California nicht mehr erinnern. Dabei haben wir schon Normandie, Bretagne und andere Regionen bereist – siehe unser Reisebericht von damals mit vielen tollen Empfehlungen für tolle Orte mit Kleinkindern….

Bei unserem allerersten Roadtrip mit unserem damals nagelneuen VW T5 California Beach nach Frankreich war unsere Tochter gerade mal drei Monate alt. Alles war neu , der Bus und das Baby 😉 und nur ganz wenige Campingplätze waren im November geöffnet. Wir dachten bis jetzt das passiert uns nicht nochmal, dass wir vor so vielen verschlossenen Campingplätzen stehen, aber es sollte 2024 nochmal anders kommen…

Camping-Saisonstart in Frankreich

Unseren Camping-Saisonstart wollten wir dieses Jahr in Frankreich zelebrieren. Wir hatten nur knapp eine Woche Zeit und keine konkrete Idee wo wir hin wollen. Allerdings war uns allen klar, dass wir nicht den ganzem Tag im Bus verbringen wollten, sondern möglichst viel Natur, frische Luft und Sonne tanken wollten. So fuhren wir erstmal drauflos um unser Motto: „In Frankreich ist es eigentlich überall schön“ zu testen. Kurz nach Mullhouse fuhren wir einen Campingplatz an, der von der Straße aus ausgeschildert war. Ganz idyllisch an der Doller gelegen, mit großen Parzellen, vielen Bäumen, bunten Blumen und guten Sanitäreinrichtungen. Vom Campingplatz direkt gingen zahlreiche Wander- und Fahrradwege in die Umgebung.

Wir erkunden das wenig touristische französische Jura

Unser Sohn wollte unbedingt mal in die Berge fahren und ist seit unserem letzten Sommertrip nach Schweden ein großer Angelfan. Wir beschlossen in den Französischen Teil des Jura zu fahren und dann südlich weiter zu fahren. Erstmal genossen wir die kaum touristisch erschlossene Gegend und freuten uns, dass ausser uns keine Touristen zu dieser Jahreszeit hier unterwegs waren. Dass wir damit ziemlich auf die Schnauze fallen würden, ahnten wir da noch nicht. Wir fuhren durch wunderschöne Landschaften und meistens konnten wir viel Wasser sehen, Flüsse, Seen, kleine Wasserfälle die von den Felsen herunterliefen und gefühlt überall plätscherten kleine Bächlein.

Abends fanden wir an einen See in der Region Franche-Comté, der mit einigen Campingplätzen mit Strandzugang besonders für Kinder geeignet erschien. Der dazugehörige Ort Saint Pont Lac hat wohl seine touristische Hochphase nur einige Monate im Jahr zumindest nicht im April – alle Plätze waren noch geschlossen. Nach ewigem Hin- und Herfahren fanden wir wenigstens einen Stellplatz für die Nacht mit WC direkt am See zusammen mit einigen Vollcampern.

Am nächsten Tag starteten wir, immer noch etwas gefrustet von der Sucherei des Vortages. Nach einem ausgiebigen Frühstück in einem kleinen Café in der Sonne sah die Welt schon etwas besser aus und wir fanden einen ganz tollen Campingplatz an einem idyllischen kleinen Fluss gelegen, mit Spielplatz, Holzbrücke und fußläufig ein Supermarkt. Die Rezeption war zwar geschlossen, doch konnten wir schon mal den Platz einnehmen. Es kam jedoch keiner – wir blieben trotzdem in Foncine-Le-Haut, auf dem Camping Le Val De Saine.

Angeln in Frankreich

Unser Sohn ist seit unserem Schwedenurlaub begeisterter Angler – bisher ohne wirklichen „Fang“ aber technisch schon sehr versiert. In Frankreich ist das Angeln so geregelt, dass man für eine bestimmte Region über das Online-Portal des frannzösischen Angler-Verbandes (oder in einzelnen Geschäften vor Ort) eine Lizenz für ein Jahr erwirbt. Für Kalle war das für das Département Foncine Le Haut 7 Euro, dabei ist es egal ob man einen Tag oder jeden Tag des Jahres angelt. Hätten wir an einem anderen Ort/in einer anderen Region geangelt, hätten wir erneut eine Lizenz erwerben müssen. Achtung: es gibt Vorschriften über die Menge an Fisch und zu welchen Zeiten man Angeln darf – bitte beachten.

Die Gegend um Lac-des-Truites-Rouge

Weiter ging es Richtung Morbier und wir hatten wieder den Drang einem Schild zu folgen. Volltreffer die Domaine du Bugnon – ein wunderschöner, abseits gelegener Ort mit Restaurant, Campingplatz und kleinen Ferienhäusern.  Da Schnee (!) vorhergesagt war mieteten wir uns in eines der Chalets ein.

Trotz des plötzlichen Schneefalls und dem Temperatursturz haben wir uns die Gegend ein wenig angeschaut und erkundet. Die regionalen Käse-Spezialitäten wie Comté, Morbier und Mont D’Or werden an zahlreichen Verkaufsstellen angeboten meistens auch in der Direktvermarktung zu wesentlich günstigeren Preisen. Neben Käse bietet die Gegend vor allem wunderschöne unberührte Natur und eine Weite an Wiesen, Wäldern und viel Wasser. Seen, Bäche und Flüsse in Hülle und Fülle sowie Wasserfälle in allen Formen und Varianten. Es gibt zahlreiche Wanderwege und -routen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Wir haben uns mit den Kindernauf einen Rundweg ins Moor gewagt und sind durch die Combe Du Nanchez bei Prènovel gelaufen und haben uns die beeindruckenden Wasserfälle des Hérisson (Cascades du Hérisson) angeschaut, die durch einen wunderschönen Wanderweg touristisch erschlossen sind.

Fazit: das erste Mal im Französischen Jura

Wir sind ehrlich eher gesagt keine Berg- und Gebirgsfreunde und oft am Meer oder in flacheren maximal hügeligen Landschaften anzutreffen. Die Berge im französischen Jura haben uns allerdings wirklich beeindruckt. Die Landschaft ist bezaubernd und vielseitig von riesigen Wiesen, zu kleinen Bächen, bis hin zu Wald und felsigen Elementen.

Die Menschen die uns begegnet sind waren allesamt ziemlich entspannt und vor allem geduldig mit unseren „so lala“ Französisch-Sprachkenntnissen.

Leider waren alle Campingplätze im April noch geschlossen, anders als in anderen Regionen Frankreichs. Das haben wir (mal wieder) falsch eingeschätzt.

Ein klarer Pluspunkt ist für uns die Kürze der Anreise, für uns waren es nur knapp 500 Kilometer bis nach Darmstadt.

Frankreich wir kommen wieder – wohin? Keine Ahnung – in Frankreich ist es überall schön 😉