Familienreise an die Flensburger Förde – Natur, Geschichte & dänische Gelassenheit

Dieses Mal gab es keinen Campingurlaub in den Osterferien wie letztes Jahr, weil wir Oma und Opa dabei hatten und unser Reisemobil zu sechst genutzt wurde. Ein Roadtrip mit dem VW-Bus von Südhessen nach Süd-Dänemark. Gepäckmäßig waren wir super aufgestellt mit unserem extra Sitz und sogar unser ausfahrbares Waschbeckenmodul war dabei – ideal für unterwegs. Das Nadelöhr Hamburg und den Elbtunnel durchfuhren wir fast ohne Verkehr. Bei unseren letzten Roadtrips nach/ in Dänemark haben wir schon einiges erkundet und gesehen (siehe hier unsere Reiseberichte). Was wir in dieser Woche alles erlebt haben und auf welchen „Geheimpfaden“ wir unterwegs waren lest ihr hier….

 

Ferienhaus direkt am Meer & Angeln mit Opa

Dieses Jahr haben wir uns in den hessischen Osterferien direkt nach der deutschen Grenze an der Flensburger Förde ein kleines süßes Ferienhäuschen direkt am Meer gebucht. Angeln ist in Dänemark für Kinder bis 18 Jahre frei (und für dann wieder ab 65 Jahre) – also ideal, dass Enkel und Opa zusammen auf Angeltour gehen können.

Wandern auf dem Gendarmenpfad – ein Geheimtipp mit Geschichte

Zuerst sind uns die „eigenartigen“ Wanderschilder direkt am Uferweg entlang aufgefallen. Ein „Wanderer“ in Uniform? Nach kurzer Recherche kamen wir drauf, dass unser Ferienhaus direkt am Gendarmenpfad liegt. Ein echter „Geheimweg“- vor über 100 Jahren liefen hier Grenzpolizisten – die sogenannten Gendarmen – jeden Tag entlang der Flensburger Förde. Ihre Aufgabe: Schmuggler aufspüren und die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland bewachen. Immer zu Fuß, bei Wind und Wetter!
Heute ist aus dem alten Kontrollpfad ein wunderschöner, naturnaher Wanderweg geworden – und wir dürfen dort spazieren, staunen und entdecken. Entlang des Weges gibt es immer wieder Möglichkeiten in einem Shelter zu übernachten, Feuer zu machen, zu grillen und sogar Trinkwasser zu zapfen -kostenfrei. Solche Möglichkeiten wünschen wir uns in Deutschland auch.

Man wandert durch schattige Wälder, direkt am Wasser entlang, vorbei an kleinen Buchten, wilden Blumen und an kleinen Gehöften und Siedlungen vorbei. Überall gibt es spannende Dinge zu entdecken – von verlassenen Grenzhäuschen bis zu riesigen Findlingen am Strand.
Der Gendarmenpfad ist nicht nur ein naturnaher Wanderweg, sondern eine echte Zeitreise mit Abenteuerfaktor! Und somit auch sehr gut mit Kindern geeignet. Wir sind nicht den gesamten Weg gelaufen, sondern haben uns ein paar Etappen rausgesucht. Uns sind viele Wanderer begegnet die diesen Weg für eine kleine mehrtägige Auszeit nutzen – also klare Empfehlung!

 


Schloss Glücksburg – das „Wasserschloss aus dem Kinder-Memory“

Wer uns kennt oder schon länger folgt, weiss, dass wir selten die klassischen Touripfade gehen und schätzen. Es gibt jedoch punktuell Orte die wir besuchen aus unterschiedlichen Gründen oder einfach aus Neugier. Als Kind hatte ich (Susi) ein Memoryspiel mit verschiedenen Burgen, Denkmälern, Schlössern etc. Dort gab es ein Motiv, dass ich besonders schön fand, ein Schloß mitten im Wasser auf einer kleinen Insel. Es dauerte bis ich erwachsen war um herauszufinden, dass es sich um das Glücksburger Wasserschloss handelte. Die Gelegenheit bot sich an Glücksburg und Flensburg an einem Tag zu besichtigen. Wie es meistens so ist, hat mich die Realität nicht wirklich umgehauen, auch wenn in den 80ern Photoshop&Co noch nicht so weit waren. Ein touristisch sehr durchorganisierter und dennoch schöner Ort. Es gibt vor Ort einiges zu entdecken, verschiedene Perspektiven des Schlosses, man kann auch um den See wandern und direkt vor Ort übernachten und natürlich mit entsprechend fürstlichem Ausblick speisen.

 

Immer wieder gerne: die Museumswerft Flensburg

Bereits auf einer früheren Reise nach Dänemark hat uns die damals zufällig entdeckte Museumswerft besonders gut gefallen. Hier werden Segelschiffe und Arbeitsboote nach historischen Plänen wie vor 100 bis 200 Jahren nachgebaut und ausgestellt. Ein bisschen am Wasser entlang schlendern und die wunderschön restaurierten Boote bewundern und in der Phantasie auf große gefährliche Reisen gehen. Wir stellen uns nicht in die gefühlt hundert Meter lange Menschenschlange die sich ein Fischbrötchen in dieser Atmosphäre gönnen möchten, sondern besuchen das wunderschön eingerichtete Werft-Café wo es bei selbstgebackenen Kuchen und anderen Erfrischungen in einem der gemütlichen Sessel wunderbar entspannen lässt. Tipp: Die Holunderblüten-Limonade ist sehr empfehlenswert! Ein toller Ort mit netten entspannten Menschen wir kommen bestimmt wieder mal vorbei! Leider haben wir uns Flensburg nur kurz anschauen können, aber das was wir gesehen haben war nett, bunt und auf jeden Fall kommen wir wieder.

On the road in Denmark – was 1864 mit dem Bauernhof-Eis zu tun hat

Das Schöne an der Art zu reisen wie wir reisen: wir lassen uns treiben und schauen wo es uns gefällt. Das funktioniert auch bei Tagesausflügen. Was passiert rechts und links der Straße, wo führt das selbst gemalte Schild hin oder warum nicht mal einfach mit der Autofähre auf die Halbinsel fahren. Doch eins nach dem anderen. Nach unserer Wanderung auf dem Gendarmenpfad überkam uns die Lust nach einem Eis und wir sahen auf dem Weg in den nächsten Ort ein Eis-Schild an einem Bauernhof. Eine ältere Dame in einem winzigen Verkaufsraum hatte eine wahnsinnig tolle Auswahl an selbst gemachtem Eis mit Milch von Kühen aus eigener Haltung. Unter anderem gab es die Eissorte „1864“ eine Vanilleeissorte mit kleinen Schokokügelchen drin. Wir nahmen es einfach an und probierten uns durch die leckeren Sorten. Ein paar Tage später auch dem Weg nach Sonderborg kamen wir an der Dybboler Mühle vorbei und erfuhren bei einem Rundgang mehr über dieses Jahr und speziell diesen Ort und die Niederlage gegen die Deutschen am 18.04.1864. Und was machen die Dänen an diesem Tag (das haben uns mehrere Dänen bestätigt)? Sie feiern. Sie feiern, sie benennen ein Eis nach diesem Jahr und im Mühlenshop kann man Pralinen in Kanonenkugelform. Wir haben gestaunt und geschmunzelt über diese leichte und humorvolle Art der Erinnerungskultur.

Mit der Fähre auf die Insel Als

Ganz spontan fuhren wir mit der Autofähre in ein paar Minuten auf die Insel Als Richtung Nordborg. In einem kleinen Blumen- und Geschenkeladen kamen wir mit der Besitzerin ins Gespräch und sie erzählte uns voller Freude, dass in diesem verschlafenen überalterten Örtchen ab Sommer 2025 ein Centerparc eröffnen würde. Voller Freude plauderte sie über neue Pläne, Workshop-Ideen und die positive Entwicklung für die Region mit dem touristischen Booster….wir wünschen dem kleinen Örtchen, dass es einen sanften Übergang in den Tourismus erlebt und der Charme dieser Insel erhalten bleiben kann….

 

Unser Fazit

Die dänische Seite der Flensburger Förde die wir kennen gelernt haben ist beschaulich, mit viel Natur, kleinen Orten und vielen vielen Schwänen besiedelt. Wir fanden es ideal mit Kindern, es gab viele Spielplätze, Badestellen und Ufer/Strand wo die Kinder spielen konnten. Durch das seichte Wasser ging das auch gut mit Gummistiefeln. Wir haben die Natur in vollen Zügen genießen können. Wir finden Dänemark auch im Süden sehr angenehm – Land und Leute machen es einem einfach, auch wenn es nur ein paar Kilometer nach der deutschen Grenze sind fühlt es sich nach „Dänemark“ an.

Ob mit dem Zelt, dem Campervan oder im Ferienhäusschen – wer das Meerfeeling, Sonnenuntergänge, Wind und Wellen, Algen und Schwäne mag ist in diesem Teil Dänemarks genau richtig.

Du planst eine Reise/Elternzeit im VW-Bus und wünscht Dir weitere Unterstützung bei der Planung und Umsetzung? Oder du möchtest Dir einen Camper/VW Bus kaufen und weisst nicht welches Fahrzeug zu Dir passt? Dann melde Dich gerne bei uns und wir beraten Dich gerne persönlich und individuell auf deine Bedürfnisse angepasst. Schreibe einfach eine Mail an beratung@bau-ich-mir-selbst.de