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Hintergrund
Anlässlich des zehnten Geburtstages von unserem VW T5 California Beach letzten Herbst hatten wir Euch im Video um Tipps für einen Ersatz des VW-Navis RNS 510 gebeten. Als wir 2014 unseren Bus bekommen haben, war das RNS 510 immer noch das Flaggschiff-Navi von VW. Den regulären Aufpreis von knapp 2500 € fanden wir aber auch damals schon einen ganz schlechten Deal. Wir hätten das Gerät auch nicht separat geordert. Wir hatten Glück, es gab ein „Premium“-Paket, in dem das Gerät dann für uns praktisch kostenlos dabei war.
Zugute halten müssen wir dem RNS 510, dass wir von jeglichen Defekten, von denen wir im Lauf der Jahre berichtet bekommen hatten, verschont geblieben sind.
Das Gerät war im Prinzip aber vom ersten Tag an schon überholt. Das Display reagiert willkürlich (da noch nicht kapazitiv), die Ladezeiten sind oft nur schwer zu ertragen und das Kartenmaterial, nun ja, sagen wir mal so: in der Zeit, bis eine neue DVD veröffentlicht wurde und wir diese eingespielt hatten, war es häufig so, dass es bereits wieder neue Straßen und neue Kreisverkehre o.ä. gab. Vom Preis der DVD mal ganz abgesehen. Letztlich konnten wir so viele überteuerte Kartenupdates kaufen, wie wir wollten, mit dem letzten Update war nun 2023 endgültig Schluss. Dies war der Anlass, nun ernsthaft über eine Alternative nachzudenken.
Neben den erwähnten Einschränkung störte uns im Alltag mit dem VW-Navi vor allem Folgendes: es konnte immer nur ein Handy gekoppelt sein – nicht besonders cool, wenn man, wie wir, meist zu zweit fährt; es gab keine Möglichkeit Apple CarPlay zu nutzen oder nachzurüsten.
Aufgrund der Defizite meiner Augen störte mich persönlich mit den Jahren zudem schlicht die Größe des Displays und die Größe der Schrift und der Anzeigen. Mir ist bewusst, dass das eine sehr individuelle Einschränkung ist, aber wenn ich doch heute die Wahl zwischen einem iPad mini und einem normalen iPad habe, dann entscheide ich mich gerne für das größere Display.
Die Qual der Wahl – Ersatz für das RNS 510
Die genannten Punkte waren im Fokus für eine Neuanschaffung. Vor unserem Video hatte ich lediglich ein bisschen nach Geräten geschaut. In der Kategorie: „verspricht alles, mal sehen was wirklich geht“ von Amazon hatte ich kein gutes Gefühl. Immerhin ist in unserem Bus alles ans Radio angekoppelt, was es gibt: DAB, Multifunktionsdisplay, Rückfahrkamera… da sollte auch alles funktionieren. Bei hochpreisigen Geräten bekannter Hersteller habe ich aber auch gedanklich nicht so recht angedockt. Deshalb kam die Frage an Euch in unserem Jubiläums-Video!
Ihr habt uns mehrere Hersteller, bzw. Geräte empfohlen. An dieser Stelle vielen Dank für die tollen Rückmeldungen (eine sogar mit Video)!
Im Anschluss an unser Video hatten wir also mehrere heiße Tipps und deshalb die Idee, einen Vergleich mehrerer Geräte zu machen. Eigentlich keine schlechte Idee, vom Umbauaufwand mal abgesehen. Im ersten Schritt habe ich mir einige Geräte-Optionen online angeschaut. Hier muss ich direkt loswerden, dass es bei den meisten Seiten die ich besucht habe, für mich nicht schnell und einfach war, ein für mein Auto passendes Gerät zu finden. Fahrzeugspezifische Infos sind oft in Tabellen versteckt und man muss mehrere Geräte im Detail durchschauen um ein passendes zu finden. Das ist unkomfortabel und verhindert u.U., dass man das beste Gerät für sich findet. Eine Firma ist zu diesem Zeitpunkt hervorgetreten: Dynavin – der Tipp eines YouTube-Zuschauers. Diese Firma kannte ich nicht einmal, war aber vom Webauftritt und der Eindeutigkeit der Infos direkt sehr positiv überrascht.
Bemerkung:
- Alle Hersteller, ob Dynavin, Kenwood oder andere, bieten auch Geräte an, die von den Maßen und optisch einem Original-Gerät von VW sehr nahe kommen. Uns ist bewusst, dass viele von Euch ein solches Gerät bevorzugen würden, also unsere Wahl eines großen 10“ Moniceiver nicht für jeden das Richtige ist. In der Regel sind aber sowohl die Ausstattungsmerkmale, als auch die Geräte-Software über etliche Geräte eines Herstellers hinweg vergleichbar, sodass sich im Wesentlichen „nur“ die Display-Größe unterscheidet. Dynavin bietet z.B. Geräte mit integriertem 7 und 8 Zoll Display Geräte mit freistehendem 9 und 10 Zoll Display an.
- Außerdem ist zu erwähnen, dass Moniceiver in der Regel KEIN Laufwerk haben. Falls das für Dich ein wichtiges Kriterium ist, scheidet unsere Wahl für Dich leider ebenfalls aus.
- Solltest Du vorhaben mehr als eine serienmäßige Rückfahrkamera anzuschließen solltest Du genau recherchieren. Es gibt Geräte, z.B. von Kenwood, die bis zu vier Kamera-Eingänge haben und somit theoretisch eine Vogelperspektive darstellen können.
Da im Endeffekt nicht alle Firmen, die wir angeschrieben haben, überhaupt reagiert haben, und wir zeitlich nicht unendlich flexiblel waren, hat es sich ergeben, dass wir nur ein Dynavin Gerät getestet haben. Also gibt es nicht wie geplant einen Vergleich, sondern „nur“ einen Bericht zu einem Gerät. Ich sage Euch aber ganz ehrlich, das Dynavin war ohnehin mein Favorit und hat uns auch bisher nicht enttäuscht.
Neben dem Webauftritt von Dynavin hat mich vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Man bestellt direkt beim Hersteller. Das 10“ Gerät D9-V10W Premium Flex startet bei 349 €! Für die dauerhafte Nutzung von Apple CarPlay (& Android Auto) und des Dynavin-Navis kommen zusätzlich jeweils 99 € hinzu. Hier hast Du also die Wahl was Du nutzen möchtest. Außerdem benötigst Du in den meisten Fällen lediglich noch ein passender Einbau-Kit. Ab 699 € bekommt man das Gerät D9-V10W Premium dann mit dem eigenständigen integrierten Navi und Apple CarPlay / Android Auto. Es hat dann auch mehr Speicher serienmäßig. Vergleichbare Geräte anderer Hersteller fangen teilweise bei 800-1000 € an.
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Navigiert man per Apple Carplay – oder Android Auto – Navi sind die Karten immer aktuell und äußerst bequem am Handy zur Hand. Unter Umständen kommen fahrzeugspezifisch (wenn Du nicht genau unser Modell hast) noch Adapter o.ä. hinzu.
Ich spare mir an dieser Stelle alle Features aufzuzählen und verweise stattdessen auf die Webseite von Dynavin (ok, einiges steht doch hier rechts). Sämtliche Möglichkeiten, die ich kenne um ein Handy anzubinden, sind vorhanden.
Auch der Lieferumfang ist enorm. Falls Dein Fahrzeug weder Antennen für DAB und GPS hat, noch ein Multifunktionsdisplay – beim Dynavin-Gerät ist an alles gedacht. Mehrere Anschlussadapter, ein Mikrofon, Fensterantennen und sogar ein kleines rundes Display für Navi-Infos für z.B. die A-Säule (das als „Head-Up-Display“ bezeichnet wird) werden standartmäßig mitgeliefert.
Bei Verwendung einer serienmäßigen Rückfahrkamera wird ein Adapter benötigt: Original VW Kamera-Adapter – DVN-VCR-A – für59 €.
„Leider“ haben wir bei uns gar nicht viel von den Sachen gebraucht. Lediglich das Mikrofon und zwei USB-Kabel für den Anschluss eines Handys und eines Speichers. Da, ohne dass wir damit gerechnet haben, die Navi-Infos im Multifunktionsdisplay angezeigt werden, haben wir auch keinen Bedarf am separaten Display.
Quelle Dynavin (https://www.dynavin.de/produkte/car-hifi/navigationsgeraete/dynavin-flex-plattform/navigationssystem-v10w-flex-vw/)
- Integrierter 4 x 60W RMS Class D-DSP Verstärker: Verzerrung (THD+N) < 1%, DSP-Auflösung: 24 Bit, Abtastrate: 44,1 K. Fahrzeugspezifische Sound Datei verfügbar. Hochwertiges 10,1″/16:9 LCD kapazitives Touchscreen-Display (Auflösung 1280 x 720).
- Der Bildschirm kann gekippt und vertikal verschoben werden, um eine optimale Betrachtungsflexibilität zu gewährleisten.
- Inklusive Head-up-Display, das Navigationsinformationen von Dynaway, Apple Karte mit Carplay und Google Karte mit Android Auto auch die Fahrzeuggeschwindigkeit und Blitzer.de-Informationen an.
- Kompatibel mit Apple CarPlay, Wireless CarPlay, Android Auto, Wireless Android Auto und SmartPhone Mirroring (Aktivierungscode auf flex.dynavin.com nach 31 Tagen kostenlosem Test kaufen).
- Dynapp-Pack (Nach der 31-tägigen Testphase, über flex.dynavin.com käuflich erwerbbar): Das Dynapp-Pack beinhaltet die Nutzung der Dynaway Navigations-App, den Zugang zum Google Playstore, die Installation und Nutzung von Drittanbieter-Apps, sowie die Anzeige von Tempolimits und Blitzer.de-Daten auf dem Dynavin Head-Up Display.
- Integration der CANBUS-Lösung (für Lenkradbedienung, Parksensor und Klimaanlageninformationen).
- Integrierter Sound-DSP-Prozessor mit 16-Band-EQ und Zeitkorrektur.
- Rückfahrkamera bereit: Kompatibel mit allen Aftermarket-Rückfahrkameras (mit Cinch Anschluss) und VW Originalkameras durch optionalen Adapter DVN-VCR-A.
- Kompatibel mit VW-Verkehrszeichenerkennung und Fahrspurassistenzsystem.
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Einbau
Da wir vor einigen Jahren bereits das Audiotek-Fischer Soundupgrade (so geil!), bestehend aus Verstärker und Subwoofer, eingebaut haben, hatte ich einen ganz kleinen Startvorteil. Die Verblendungen abnehmen und das originale Navi ausbauen ist aber wirklich kein Hexenwerk. Man sieht es ganz gut in unserem ersten Video zum Soundupgrade ab 02:04 Minute.
Am meisten Zeit hat mich beim Einbau eigentlich meine Verwirrung bei den Kabeln und die Montage des Einbau-Kits gekostet. Der Einbau-Kit ist fahrzeugspezifisch. Nicht in jedem Fall dient der Doppel-DIN-Schacht zur Befestigung des Geräts. So auch beim T5. Es werden die originalen vier Befestigungsschrauben genutzt. Der Kit besteht aus einem Rahmen und diversen Metallteilen, die mit etwas sehr kleinen Schrauben zusammengebaut werden mussten. Da hierzu lediglich eine sehr klein gedruckte einseitige Anleitung gegeben wird, habe ich nicht immer auf Anhieb verstanden, wie die Teile zusammengehören. Hier spielen aber sicherlich wieder die Augen eine Rolle… Du erinnerst Dich.
Bei den Kabeln kam die Verwirrung daher, dass es einfach viele waren. Im Endeffekt haben wir bei unserem Bus die meisten Kabel nicht gebraucht. An einer Stelle musste ich den Hauptstecker ein kleines bisschen „anpassen“. Trotz des bereits verbauten Y-Abgriffs für den Verstärker, hat alles gut zueinander gepasst und auch hinter dem Radio wurde es nicht zu eng. Das Gerät an sich ist auch ein gutes Stück kompakter gebaut als das Originale.
Da unser T5 unter dem Radio ein paar Blind-Knöpfe hat (da wo man Park-Sensoren und anderes schaltet) habe ich in einen Knopf links das Mikrofon und in zwei Knöpfe rechts die beiden USB-Kabel eingebaut. Hierzu habe ich solche Verlängerungen genutzt, mit der man die USB-Ports bündig einbauen kann.
Das Display des Dynavin D9-V10W wird ganz zum Schluss angebaut. Es kann in unterschiedlichen Höhen angebracht und geneigt werden. Wir haben es so positioniert, dass es unten einen schönen Übergang zur Klimatisierung gibt.
Benutzung
Beim allerersten Start fällt noch nicht auf, dass das D9-V10W bei späteren Starts wesentlicher schneller aktiviert ist als das VW-Gerät. Das Display bietet bislang in allen Licht- und Lebenslagen ein helles und scharfes Bild. Die Helligkeit kann automatisch angepasst werden und auch der Wechsel zwischen Tag- und Nacht-Modus ist angenehm gemacht. Die Farben sind ausgewogen und kräftig. Die Reaktion auf Fingertipps ist prompt und präzise.
Insgesamt ist die Bedienung ziemlich nahtlos und flüssig. Es gibt sicher noch reaktionsfreudigere Displays und Systeme, ich finde aber, für 350 bis 700 € kann ich nicht erwarten, dass das Gerät so gut wie in einem Tesla läuft. Zumal sich auch Hersteller wie VW schwer tun mit ihren Geräten hier nah am Benchmark zu sein. Lediglich beim Laden einer langen Navi-Route mit der Dynavin-Navi-App (nur in der Version Premium) hat man prinzipbedingt eine Wartezeit und das Scrollen und Zoomen in der rechen-aufwendigen 3-D-Ansicht ist etwas ruckelig.
Es gibt einen „Zurück“-Button und das Gerät bietet Multi-Tasking. Die Carplay/AndroidAuto Verbindung heißt bei Dynavin „Z-Link“. Ich habe nur Apple CarPlay ausprobiert. Das funktioniert, wie gewohnt, sehr gut und erweitert die Nutzungsmöglichkeiten enorm – bis hin zur Spritpreis-App.
Außerdem hat man die Option Apps direkt aus dem Android-App-Store zu laden. Dies werde ich zu einem späteren Zeitpunkt anschauen, da ich bisher kein Android nutze und keinen Account habe. Sogar eine Blitzer-Warnung ist integriert. Es besteht bis jetzt noch kein Drang zu mehr Apps und Funktionen. Da werden sich aber sicherlich in Zukunft noch weitere „wichtige“ Sachen finden. Für die Installation und Nutzung vieler Apps ist dann sicherlich eine Internet-Verbindung über Dein Smartphone notwendig.
Mit der Audioqualität bin ich auch sehr zufrieden. Man hat die üblichen Einstellmöglichkeiten und zusätzlich einen riesigen Equalizer. Da wir unsere fahrzeugspezifischen Sound-Einstellungen im separaten Verstärker gespeichert haben, werde ich mich hier allerdings nicht verkünsteln. Aber man kann.
Das Design des Geräts gefällt mir sehr gut. Es hat (das haben nicht viele Moniceiver!) einen zentralen Hauptschalter als Drehknopf für die Lautstärke. Man kann die Menüfarbe auf die Lichtfarben im Fahrzeug abstimmen. Ganz perfekt wäre die Optik – allerdings nur für VW-Fahrer – wenn die Farbe der „Menu“, „Navi“ usw. – „Knöpfe“ nicht weiß wäre. Aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.
Fazit
Auch ohne „harten“ Vergleich von drei oder vier Geräten bin ich in meiner Einschätzung bestätigt: das 10“ Dynavin D9-V1 0W in der „Flex“-Version ohne Navi bietet ganz viel zeitgemäße Technik und Features für nur 349 €. Aber auch die von uns getestete „Premium“-Variante ist hinsichtlich des Preis-Leistung-Verhältnis, aufgrund der wirklich vollständigen Ausstattung, ein Knaller!
Wir freuen uns auf viele schönen Fahrten mit guter Musik, zuverlässiger Navigation und vermutlich vielen Funktionen, von denen wir heute noch nicht wissen…
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