Der Camping-Trend und unser Beitrag dazu?

Ganz stark spürbar war für uns der aufkommende Trend rund ums Camping und den VW-Bus in den letzten Jahren. Nicht zuletzt durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen kamen das Camping und Urlaub im eigenen Fahrzeug wieder ganz groß in Mode. Das „Vanlife“ wurde zum Lifestyle  und jeder wollte plötzlich auch „dieses Camping“ mal ausprobieren. Neben dem Lifestyle auch ein großer Wirtschaftsfaktor bis heute. Auf der einen Seite freuten wir uns über das Interesse und die steigenden Besucherzahlen auf unserer Webseite, auf der anderen Seite hatten wir unterwegs mit unserem Grundprinzip, nicht zu reservieren um die höchstmögliche Flexibilität des Reisens zu erleben, des öfteren Probleme. Von Notplatz bis Kopfschütteln war alles dabei, wenn wir auf so manchen Plätzen erst nachmittags ankamen und nach einem freien Platz fragten. Und auch mit der App park4night sind wir ambivalent. Einerseits haben wir schon tolle freie Plätze in der Natur gefunden und hatten sehr nette Begegnungen, waren aber auch oft nicht die ersten oder kamen zu tollen Orten, an denen bereits mehrere Menschen mit Camper standen.

 

Was uns am Camping nicht mehr gefällt

Besonders verärgert und schockiert waren wir über den massenhaften Müll, der teilweise an diesen Orten vorzufinden war, besonders in Schweden 2023 ist uns das sehr aufgefallen. Wir können verstehen warum auch die Schweden davon genervt sind und öfter Wege versperren, die vor ein paar Jahren noch frei zugänglich waren. Solche Entwicklungen schmerzen, da es den Spirit des Reisens verändert und wir stets versuchen den Platz mindestens so schön zu hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben. Einzelne Verpackungen, Dosen etc. haben wir immer mitgenommen. Wir haben zudem erlebt, dass sich der Umgang/das Verhalten auf Campingplätzen im Laufe der Jahre verändert hat. Der Umgang ist in unseren Augen anonymer und distanzierter geworden. Wenn wir wohin kamen und zumindest in der unmittelbaren Nachbarschaft „hallo“ sagten und ein paar nette Worte wechseln wollten, bestand teilweise kein Interesse. Auch bei Gelegenheiten des gemeinsamen Geschirrspülens auf dem Campingplatz haben wir mittlerweile leider mehr als ein Mal die Erfahrung gemacht, dass es eben kein Ort des sozialen Treffpunktes (mehr) ist. Wir erinnern uns dann gerne an die netten Bekanntschaften mit denen wir bis tief in die Nacht geredet, getrunken und gelacht haben (z.B. in 2015 in Schottland).

Unter uns gesagt hoffen/warten wir darauf, dass der Camping-Trend wieder etwas nachlässt/sich verschiebt und wir uns wieder rückbesinnen können auf das Wesentliche: die Naturerfahrung, das Campingerlebnis und der tiefgründige echte Austausch mit anderen Menschen.

Behind the Scenes – natürlich knallt es im Hintergrund

Natürlich flutscht nicht alles so rund wie es scheint und auch bei uns geht schon das ein oder andere Mal die Post ab, oder die Nerven lagen/liegen blank aus verschiedenen Gründen.

Wir hatten stets mehr Ideen als wir realisiert haben und auch bis heute haben wir neue Optimierungsideen oder greifen altes wieder auf. Manche Ideen haben sich nicht im Alltag durchgesetzt (Dimmer), andere finden wir nach wie vor genial und möchten sie nicht missen (Heckauszug, Mütze für das Aufstelldach). Unser Waschbeckenmodul hat auch zeitweise ausgesetzt und brauchte eine Reparatur (nach neun Jahren…). Und andere Selbstbauprojekte machen uns einfach nur happy wie unser Buskino!

Wie geht’s weiter mit bau-ich-mir-selbst.de?

Diese Frage haben wir und andere uns schon einige Male gestellt. Die Trips in den letzten Jahren wurden durch die Massen an Campern und dem allgemeinen Campingtrend teilweise massiv gestört. Einige Male wollten wir echt schon das Handtuch werfen und aussteigen aus dem „Campervanrad“ (lese mehr dazu hier). Hinzu kommt, dass unsere Kinder mittlerweile beide in die Schule gehen und wir uns an die Ferienzeiten halten müssen, was es nicht einfacher macht etwas remote Zeiten zu haben.

Wir sind immer noch begeisterte VW-Busfahrer und wollen den Fahrkomfort und das Raumgefühl eines VW-Busses nicht missen. 2024 haben wir uns das erste Mal einen Fahrradanhänger bei lieben Freunden geliehen und fanden das große Klasse. Und Kai hat eine Dashcam eingebaut (Einbauartikel hier). Auch das Thema Solar haben wir bisher noch nicht ins Auge gefasst. Wir werden also toi toi toi unseren Bus noch lange fahren und pflegen.