Wir sind dieses Jahr nach Schweden mit unserem VW T5 California. Und wieder hat unser Bus uns auf dem fast 4000 Kilometern Roadtrip eine sichere, zuverlässige und komfortable Reise ermöglicht. Dank unserer Selbstbauprojekte wie der Heckauszug, das ausfahrbare Waschbeckenmodul, der Aussenstromanschluss, die Mütze, der Gepäckraumabdeckung konnten hatten wir immer schnell Campingmodus wie auch Abfahrbereitschaft hergestellt. Und sogar einen echten Bus-Kino-Abend am See gab es. Lest hier unseren aktuellen Reisebericht.
Erster Zwischenstopp auf dem Weg: Serengeti Park
Erster Stopp Hodenhagen Serengeti-Park. Kennt ihr diesen Park? Ich wette, ihr seid schon an der A7 Richtung Norden an diesem Schild vorbeigefahren. Wir haben es tatsächlich getan und sind der Beschilderung gefolgt in den Park. Man kann mit dem eigenen Auto durch die sehr großen Tieranlagen fahren oder man fährt bei einer geführten Tour mit. Wir fanden es mega mit unserem VW T5 durch die verschiedenen Kontinente zu fahren und wilde und gechillte Tiere zu sehen. Besonders toll : die Giraffen, die Nashörner, die Tiger & Löwen. Wir haben generell ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Tierparks und müssen auch ganz klar sagen, dass uns das Elefantengehege NICHT gefallen hat, viel zu klein und mega matschig, teilweise zeigen die Tiere dieses Hin- und Herschaukeln wie man es von Käfigtieren kennt. Sehr bedrückend zu sehen. Ausgesprochen lustig hingegen ist der angelehnte Vergnügungsteil. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken und zu erleben – die Kinder waren aus dem Häuschen. Eine klare Empfehlung von uns. Wir hoffen sehr, dass das Elefantengehege bald erneuert / vergößert wird.
WACKEN auf dem Campingplatz!!!
Nach dem Park waren wir ziemlich platt und beschlossen einen Campingplatz in der Nähe zu suchen. Der Campingplatz am Brunausee (https://www.camping-brunautal.de/) erschien uns geeignet. Netter Betreiber, klein und überschaubar, mit einem See in unmittelbarer Nähe. Dort strandeten auch einige Wacken-Gänger die aufgrund der Wetterverhältnisse nicht mehr zum Festival reisen konnten.
Fish & Chips essen in Federikshavn
Unsere Reise ging nach der Nacht an Hamburg vorbei weiter Richtung Norden. Nach einer Nacht in Dänemark entschieden wir uns dafür über Frederikshavn mit der Fähre nach Göteborg zu fahren. Wenn wir eine super Erinnerung haben von unserer letzten Dänemark Reise, dann an den kleinen Fish&Chips Laden mitten im Hafengebiet von Frederikshavn (Fish&Grill, Fiskerihavnsgade 31, Frederikshavn, Denmark). Dieses Jahr sind wir auch wieder hingefahren, bevor wir auf die Fähre nach Göteborg sind. Und wieder waren wir einfach begeistert vom leckeren lokalen Fisch. Es gibt aber auch noch andere fischfreie Gerichte 😉
Unsere erste Nacht in Schweden
Und dann sind wir endlich da – in Schweden. Ein Regenbogen begrüßt uns und wir schauen ganz gebannt die kleinen Schärenlandschaften an, während wir in Göteborg einfahren. Platt vom Erlebten stellen wir uns wild an einen Badeplatz mit Meer-Blick (Silviksbadet, Lillebyvägen, Torslanda) . Etwas weiter die Straße gibt es sogar ein öffentliches WC. Tief berührt vom wunderschönen Sonnenuntergang gehen wir schnell schlafen, auch weil die Mücken uns als gefundenes Fressen identifiziert haben.
Ekenäs Camping – Zeiten ändern sich
Den Campingplatz auf der Halbinsel Ekenäs haben wir auf unserer letzten Schwedenreise schon kennengelernt. Ein kleiner Platz für Zelte und ein paar Wohnmobile mit Anlegestellen für Boote, es gibt nette Badestellen und kleine Wanderwege – die gibt es immer noch. Allerdings hat hier der Campingboom zu einer Aufrüstung geführt. Der Platz ist zu einer Ebene mit Schotterplätzen geworden – statt der Wiese mit Büschen von vorher. Auf Nachfrage von uns erzählten sie uns, dass der Platz erweitert und aufgeschüttet wurde. Sehr schade finden wir, dass der frühere idyllische Charme verloren gegangen ist. Wir bleiben trotzdem zwei Nächte und genießen bei kleinen Wanderungen die Heidelbeeren und Pilze in allen Formen und Farben am Wegesrand.
Und dann beginnt es zu regnen – wir sitzen zu viert im California fest
Und dann beginnt es zu regnen – und es hört nicht mehr auf. Unsere Kinder erfahren den Spruch „es regnet Bindfäden“ und wir packen unsere Kartenspiele aus. Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Wir beschliessen doch direkt zu unseren Freunden ins Ferienhaus zu fahren in der Nähe von Nora. Leider regnet es auch dort fast ununterbrochen, doch wir vertreiben uns die Zeit mit Angeln, Pilze suchen (wir finden Pfifferlinge und Steinpilze) und wir besuchen das süße historische Städchen Nora. Nur für das dort bekannte Eis ist es uns bei 10 Grad Tagestemperatur dann doch etwas zu kühl.
Vollgas beim Torne Camping mit Motor-Boot
Nach weiteren Stationen sind wir beim Torne Camping in der Nähe von Växjö im Asnens Nationalpark. Die Kinder geniessen die Gesellschaft von den vielen anderen Kindern auf dem Spielplatz (lustig: eine ausrangierte Spielkombination mit Rutsche und zwei Türmen aus einem McDonalds) mit Trampolin. Zudem kann man vor Ort Kettcars ausleihen – ein Riesenspaß…. Wir erkunden die Gegend zu Fuß und entschließen uns zunächst ein Kanu und anschließend ein Motorboot beim Campingplatz auszuleihen. Da Kalle unbedingt angeln wollte, fuhren wir mit Angelequipment los – leider oder glücklicherweise erfolglos 😉 Es war trotzdem ein toller Ausflug und für uns das erste Mal alle im Motorboot. Ein kleines feines Abenteuer, dass wir nicht so schnell vergessen werden.
In Südschweden einen guten Übernachtungsplatz zu finden, der weder bei park4night, noch bei eremit.se, noch sonst irgendwo steht, erscheint 2023 echt schwierig. Mit Navi und Karte finden wir oft nette Spots, die sind aber entweder durch Durchfahrtsverbote oder sonstige Verbotsschilder versperrt oder es sind schon Leute da. Wir haben uns dieses Jahr also eine neue Taktik angewöhnt. Wir fragen die Locals nach einem schönen See mit Badeplatz und eventueller Übernachtungsoption. Dies hat bei uns ein paar Mal prima funktioniert.
Emmas Place Söraby bei Eksjö
Wir lassen uns gerne von Schildern am Straßenrand inspirieren und folgen auch mal den Hinweisen kilometerlang (siehe in Frankreich wo wir einen tollen Mini-Farm-Campingplatz fanden)… Und auch in Schweden landeten wir einen absoluten Volltreffer. Ein kleines Schild an unserem Übernachtungsplatz und wir bogen auf einen kleinen Hof ab. Wir kamen sofort ins Gespräch mit der wundervollen Emma die diesen Hof vor kurzem gekauft hat und in liebevoller Weise, viel Herzblut, und vor allem Handarbeit zu einem wunderschönen Wohlführort gemacht hat. Es gibt einen kleinen Hofladen mit lokalen Produkten und vielen schönen Dingen, eine tolle offene Scheune mit Bar und einer ganz speziellen Atmosphäre und riesige Wiesenflächen auf denen man für wenig Geld mit dem Campervan / Reisemobil / Zelt etc. übernachten kann (über airbnb). Wir waren sofort begeistert und haben uns in diesen Platz verliebt. Es gibt zudem ein riesiges Pferd und ein Island-Pony und lustige Enten, die uns sofort freundlich begrüßt haben. Unser Aufenthalt bei Emma war für uns eines der Highlights unseres Urlaubs und wir sind ganz sicher, dass sie die nächsten Jahre sehr viel zu tun haben wird 😉 lycka till Emma!
Endlich Elche – unser Besuch im Glasriket Elchpark
Der Elch ist eines der typischsten Dinge für Schweden. Jeder kennt wohl das bekannteste Souvenirmotiv mit dem Elch. Doch in freier Wildbahn haben wir diese Tiere noch nicht bewundern können. Also haben wir uns einen der zahlreichen Elchparks ausgesucht um diese großen Tiere zu bewundern. Wir fuhren in den Glasriket Elch Park Nybro und buchten eine Tour mit dem Traktor durch das weitläufige Waldgrundstück. Der Guide konnte uns viel über Elche und ihre Lebensweise erzählen, das Beste war natürlich dass wir den Elchen vorher verteilte Birkenzweige füttern konnten und so nebenbei die Elche samt samtigen Geweih knuddeln konnten. Ein wirklich herzergreifender Moment für uns. Im Anschluss an die Tour konnte man noch gefühlt alles mit Elchen im Souvenirshop kaufen. Für uns ein bewusst eingegangenes touristisches Event das wir sehr genossen haben.
Wild am See mit Angel und Feuer
Schweden bedeutet Freiheit und wir haben oft gesehen wie die Schweden diese Freiheit geniessen und trotzdem auf Natur und andere Menschen Rücksicht nehmen. Da Kalle in Schweden unbedingt Angeln wollte haben wir ihm eine Angel und etwas Equipment gekauft. Kinder unter 16 Jahren benötigen in Schweden keine Angellizenz. Gefangen hat er nichts (zum Glück), aber das Gefühl der Freiheit konnten wir einige Male ausgiebig genießen. Abends am See zu stehen, aufs Wasser zu schauen und über uns Millionen von Sternen sind einfach unvergessliche Schwedenmomente. Und zu späterer Stunde gab es dann auch noch ein wärmendes Feuerchen.
Hallo Kai,
ich bin gerade durch Zufall auf der Suche nach einem Ausbau für einen Offroadanhänger auf deine Seite gestoßen.
Die Idee mit dem Waschbecken ist sehr gut, vielleicht werde ich versuchen es nachzubauen.
Lustig ist dein Bericht über Schweden, lustig deshalb, weil ich im August für 4 Wochen mit Dachzelt und Hund in Schweden war und es 3 Wochen lang geregnet hat. Davis so ein Camper der reinste Luxus😂😊. Liebe Grüße, Mario
Hallo Mario,
freut uns, dass auch nicht-Bus-Fahrer zu uns finden und mit einem Teil der Infos und Ideen etwas anfangen können!
Wenn Du kannst, mach das Waschbecken-Modul etwas größer, also in erster Linie etwas tiefer. Das ist alles sehr knapp bei uns. Steht aber auch im Artikel. Keine „Anleitung“ – eine „Anregung“. 😉
Auf jeden Fall viel Erfolg! Auch wenn es wenige sind, von denen ich weiß, das Ding wurde tatsächlich schon einige Male (teils abgewandelt) nachgebaut.
Das mit Schweden, dem Dachzelt und dem Camper-Van, ja das ist lustig! Man kann da organiseirt sein wie man will, wenn alle vier bei uns unausgeglichen werden (so ab dem fünften Tag Regenwetter ca.) dann ist es im Bus zwar warm und komfortabel, wird aber wie beschriben trotzdem unschön…
Wir hoffen, Du hattest trotzdem eine inspirierende Reise!
Falls Du Fragen hast beim Bau, melde Dich gerne wieder.
Schöne Grüße!
Kai