Unsere Campingerfahrung, die wir bei unserem letzten Roadtrip gemacht haben und unsere Gedanken dazu, möchten wir an dieser Stelle gerne mit euch teilen. Das Reisen mit dem VW Bus bietet vor allem eins: Freiheit. Über die Freiheit mit einem VW California unterwegs zu sein haben wir auf diesem Blog bereits schon einmal geschrieben. Es ist einfach gigantisch sich treiben zu lassen und dabei doch für alles gewappnet zu sein.
Müde? Für ein kurzes Nickerchen ist mal schnell das Dach aufgeklappt. Kein Café in der Nähe? In der Heckküche sind Kaffee, Espresso&Co schnell zubereitet – egal wo. Ob mitten in der Stadt, auf dem Rastplatz, am Strand, auf einer Wiese, im Industriegebiet, im Wald, am See, in den Bergen – überall.
Camping ist im Trend, das finden wir super. Wir lieben es einfach naturnah unterwegs zu sein und freuen uns, wenn viele Menschen diese Erfahrung machen können/wollen. Aber wie bei vielem, wenn es viele praktizieren hat das für den Einzelnen Konsequenzen. Eine traurige und wütend machende Folge sind (oft) vermüllte Stellplätze – diese sollen an dieser Stelle aber nicht das Thema sein. Vielmehr hatten wir ein Erlebnis welches uns schon in den ersten Reisetagen auf unserem Weg Richtung Dänemark stutzig gemacht hat. Folgendes ist uns passiert:
Wir sind den ganzen Tag gefahren und gegen 17:00 Uhr auf einen mittelgroßen Campingplatz direkt an der Ostsee gefahren. Ein Platz mit einigen Wohnwägen bzw. Dauercampern, die meisten waren jedoch (VW-)Busse. Bei der Anmeldung erfuhren wir, dass der Platz komplett vorgebucht ist und wir haben gerade so noch den letzten „Notfallplatz“ bekommen. Ansonsten war der Platz komplett „reserviert“ und die Dame an der Rezeption schien sichtlich genervt auf Nachfrage, ob dies jeden Tag so wäre. Sie erzählte uns, dass sie förmlich überrannt würden und viele schon (über) ein Jahr im Voraus reservieren.
Das war eine Info die wir erstmal sacken lassen mussten. Es gibt Orte, dort kann man Buchungen im Voraus verstehen, aufgrund von Lage, begrenzter Fläche/hoher Nachfrage zu Ferienzeiten etc.. Schade finden wir es aber, wenn es in Zukunft darauf hinausläuft, dass es zur Campingsaison (nicht Hauptsaison) nicht möglich ist einfach drauf los zu fahren und einen Übernachtungsplatz zu finden. Wir planen nicht gerne, sondern lassen uns wie oben beschrieben einfach treiben, das macht es ja auch für uns aus Sinn mit dem Reisemobil flexibel und individuell unterwegs zu sein.
In einem so kontrollierten und fremdbestimmten Alltag ist es für uns Wohltat und Herausforderung zugleich zu vertrauen und das Ungewisse zuzulassen. Diesen einen perfekten Ort zu finden, oder eben auch zu erleben, wie es ist, das dringende Bedürfnis zu haben den Ort zu verlassen und nicht zu wissen was kommt.
Was ist eure Campingerfahrung? Bucht ihr bestimmte Plätze im Voraus oder fahrt ihr einfach drauflos und lasst euch überraschen? Schreibt uns eure Erlebnisse und eventuelle (Reise-)Tipps in die Kommentare.
Jap .. das ist leider auch unsere Erfahrung. Camping ist zu einem Massentrend geworden und wenn ich einen Platz ein Jahr im Vorraus buchen muss, dann nehme ich lieber eine Ferienwohnung. Für uns besteht der Reiz in der Spontanität und nicht dem niedrigen Lebensstandard in einem Bus 🙂
Wir haben 3 Kinder und ein Wohnwagen und sind immer spontan gefahren. Jetzt sind unsere Kinder groß deswegen müssen wir nicht mehr in der Ferienzeit fahren und dann erlebt man es noch naturnahe schöne Campingplätze ohne zu buchen. Ansonsten finde ich hätte es für uns keinen Reiz mehr zu campen. Ab dieses Jahr fangen wir das jetzt mit einem T6 California Beach an.
Hallo Oliver,
danke, dass Ihr Eure Erfahrungen hier teilt.
Schöne Grüße!
Kai
Hallo,
das Erlebnis hatten wir im vergangenen Jahr auf den äußeren Hebriden zu Pfingsten.
Alle Fähren vorgebucht, alle Campingplätze reserviert. Wir haben zwar immer einen Platz bekommen, aber oft haben wir wirklich gesucht bis wir einen hatten.
Wir wollten uns ebenfalls treiben lassen, was dann – zumindest bei den Fähren – zum vorbuchen unsererseits geführt hat, damit wir im Endeffekt von Lewis & Harris wieder runter kommen. Die Ferien sind ja begrenzt.
Auch wir genießen das treiben lassen beim campen, der Weg ist das Ziel. Wir haben in etwa einen roten Faden, aber ich möchte gern an den Plätzen anhalten und übernachten, die sich stimmig anfühlen.
Grüße
Julia
Hallo Julia,
danke für Dein Kommentar. Genau, „anfühlen“ ist das Stichwort…
Schöne Grüße!
Kai
Sicherlich ist es richtig, dass Aktivitäten, die sich zu Massenphänomenen entwickeln, der eigentlichen Sache den Reiz nehmen. So habe ich es beim Geocaching erlebt und auch beim Klettersteig gehen.
Auch Camping ufert zur Zeit extrem aus. Aber ich hoffe, dass sich das auf die Hauptsaison und klassische Hotspots begrenzt – die habe ich in der Hauptbesuchszeit schon immer gemieden. Ich bleibe optimistisch, dass Camping nach wie vor reizvoll bleibt – denn mein Camperleben fängt nämlich gerade erst an.
Hallo Martin,
danke für Dein Kommentar und Deine Gedanken dazu.
Schöne Grüße!
Kai
Moin.
Ich spiele auch mit dem Gedanken meinen T5 zum Camping zu nutzen, allerdings eben in modularer Weise, also man nimmt bei Bedarf Dinge mit wie die Küche usw.. Egal. Durch Corinna wird Camping mittlerweile dermaßen in die Höhe getrieben das ich befürchte es wird in 2021 noch viel schwieriger ohne ewig im Voraus zu buchen etwas zu finden. Ich beobachte den Trend seit längerer Zeit und leider ist es schon sehr überlaufen. Abwarten.
Greetings