Auf dem Weg nach Skagen

Frisch gestärkt von den sagenhaft leckeren Fish ´n Chips  (siehe erster Teil Reisebericht Dänemark) verlassen wir Frederikshavn und  fahren weiter Richtung Norden. Die Landschaft verändert sich zunehmend.  Die Wälder und Felder verschwinden nach und nach und Dünen- und Heidelandschaften mit wenigen windschiefen Bäumen sind zu sehen. Die Straße ist einspurig, wir fahren durch kleine, beschauliche Orte und rechts und links des Weges sind immer wieder kleine und größere Campingplätze. Die Gegend wird touristischer und die Camper- Wohnmobilfrequenz erhöht sich.

 Hotspot Skagen – hier müssen alle durch

Skagen ist der Ausgangspunkt um den nördlichsten Punkt von Dänemark und auch Festlandeuropa  zu besuchen. Die Nordspitze wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen und die Wellen miteinander sichtbar spielen.

Das Campingangebot ist groß, den Scharen an Besuchern stehen drei Campingplätze zur Auswahl. Wir haben sie uns alle drei angeschaut. Der der Nordspitze am nächsten liegende Campingplatz mit Strandnähe ist der CampOne Greenen Strand mit Strandzugang. Die Lage ist natürlich toll, man kann bequem mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Nordspitze. Wir empfanden den Platz ziemlich überfüllt, kleine Plätze bzw. sehr eng gestellt, ein kleiner, zentraler Spielplatz (eher für Kleinkinder) und auf Grund der Lage auch teurer. Auch wenn es sich zerläuft und verteilt war der Platz für uns zu voll und eng. Aber an sich ein toller Platz.

Der zweite Campingplatz etwas mehr im Landesinneren gelegen ist Poul Eeg Camping. Ein großer Platz in der Nähe zum Ort Skagen. Es gibt einen Laden und Fahrräder zum Ausleihen sowie einen tollen großen Spielplatz.

Der dritte Campingplatz der zur Verfügung steht ist 1 Kilometer südlich von Skagen der Skagen Camping. Der Platz ist sehr groß und weitläufig mit riesengroßen, von Hecken umwachsene Parzellen und Wiesen. Man hat freie Platzwahl und kann sich eher zentral zu den Sanitärgebäuden auf die Wiese oder versteckt in eine Heckenparzelle stellen. Wir fanden den Kontakt an der Rezeption sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere Entscheidung fiel auf diesen Platz auch wenn dies bedeutete, dass wir für den Ausflug an die Nordspitze alles zusammen packen/umbauen mussten und abends wieder retour. Für uns war dies die beste Lösung.

Ausflugstipp Skagen Nordstrand – ideal zum Baden und Entspannen

An dieser Stelle im Reisebericht Dänemark haben wir einen alternativen Tipp zum Rummel an der Nordspitze. Wer es etwas ruhiger mag und die Weite einer Dünenlandschaft liebt, für den könnte der Skagen Nordstrand (Nordstrandsvej, 9990 Skagen) etwas sein. Von der Straße abbiegen, vorbei an einer Radarstation mündet der Feldweg kurz vorm Strand auf einen kleinen wilden Parkplatz. Es gab einige Camper/Wohnmobile die hier über Nacht standen als wir dort waren, einige auch schon mehere Nächte nach eigenen Aussagen. Es wird wohl geduldet aber keine Gewähr, dass dies dauerhaft so ist. Ein kurzer Weg durch die flachen Dünen und schon ist man an einem wunderschönen weitläufigen Kiesel-Stein-Sand-Strand mit relativ niedrigem Wasser – ideal zum Baden (auf eigene Gefahr) geeignet. Wir waren zweimal dort und hatten sogar einen Sonnenuntergang im Meer mit dabei.

Der Besuch der Nordspitze mit Touri-Rummel inklusive

Es ist natürlich bequem direkt auf den Riesenparkplatz auf dem Weg zur Nordspitze zu parken (Wohnmobile dürfen dort gegen Gebühr auch über Nacht stehen). Die Ticketautomaten sind mega nervig, bei uns ging weder eine Kredit- noch eine Maestro-Karte und wir schafften es dann schließlich nur über eine Parking-App (am besten schon vorher installieren spart Zeit und Nerven). Ein etwas nerviger Start in diesen Tag. Wir entschieden uns den Weg bis zur Spitze (genannt Greenen) nicht zu Fuß zu laufen, sondern mit dem Traktor Sandormen zu fahren. Diese fahren den ganzen Tag vom Parkplatz zur Spitze und man kann einzelne Fahrten oder Hin- und Rückfahrt buchen. Wir stiegen also aus am Grenen Strand und gingen mit zahlreichen anderen Menschen und Hunden immer weiter Richtung Spitze. Ein klassischer Must-See-Ort wo Nord- und Ostsee zusammen fliessen, alle ein paar Fotos davon machen und schon wieder weiter wollen. Wir beobachten eine Weile diese spannende Szenerie und entscheiden uns dann doch wieder an den Nordstrand zu fahren.

Aalborg Camping mitten in der Stadt und doch draußen

Aalborg ist die viertgrößte Stadt Dänemarks, trotzdem kommt es einem nicht groß vor. Es ist alles sehr großzügig und weitläufig verbaut und es gibt immer wieder Grünflächen, Bäume und Parks.

Den Campingplatz Aalborg Camping fuhren wir abends für eine Nacht an, die Rezeption war nicht mehr besetzt, wir konnten trotzdem einchecken und am nächsten Tag bezahlen. Den Code für das Sanitärgebäude gab man uns telefonisch durch. Wieder so ein herrliches Beispiel für das Vertrauen der Menschen untereinander.

Direkt am Limfjord gelegen konnten wir nach dem Abendessen aus unserer Heckküche noch eine große Runde drehen und am Ufer des Fjords die zahlreichen Yachten, Jollen und sonstigen Boote im Hafen bewundern – Sonnenuntergang über dem Limfjord inklusive. Auch die Stechmücken waren dabei und zahlreiche Schnecken mit und ohne Haus begleiteten uns bis zum Bus. Laut anderer Besucher des Campingplatz eine bekannte Situation. Die Kinder waren begeistert, die Eltern eher weniger 😉

Skive – beschaulich und modern

Weiter ging die Fahrt am Limfjord entlang Richtung Skive. Dort hatten wir uns einen „familienfreundlichen“Campingplatz ausgesucht mit Schwimmbad, großem Spielplatz, Ponys&Pferden. Ein terrassenartig angelegter Platz – die höher gelegenen Plätze mit Panorama- und Meerblick kosten mehr. Sehr gepflegt und sauber, man merkt dass hier viel getan wird. Der Strand ist in Laufnähe und man kann hier durchaus ein paar nette Tage verbringen. Wir fanden am Strand Unmengen an Strandkrabben in allen Größen und Farben.

Traumhafte Halbinsel Lundø

Für uns ein absoluter Wohlfühlort ist die Halbinsel Lundø. Die Halbinsel hat einen ganz besonderen Charme, die Natur ist einfach bezaubernd und inspirierend. Kleine Wäldchen, Heckenrösenbüsche, Dünengras und die Weite, die dazu einlädt den Blick mit dem Wasser oder den Wolken schweifen zu lassen. Der kleine familiäre Campingplatz liegt zentral und ist ein allgemeiner Anlaufpunkt auch für die Feriengäste in den Ferienhäuschen auf der Halbinsel. Der persönliche und freundliche Kontakt mit den Betreibern, der reichhaltige Spielplatz mit Trampolinen und Spielfahrzeugen, sowie der Strand direkt davor sind nur ein paar von vielen Pluspunkten. Vom Platz aus hatten wir Blick auf das Wasser und sogar einen Sonnenaufgang vom Bett des Californias aus (Stellplatz Nr. 9)!

Trotz der kleinen Größe bietet der Platz alles was man braucht: einen kleinen gut sortierten Laden, frische Brötchen, verschiedene Sorten Eis und gekühlte Getränke sowie ein Restaurant mit Terrasse und hervorragendem Essen (eher fleischlastig). Auch für viele Dänen aus der Umgebung ein beliebter Ausflugsort besonders am Wochenende und mit Kindern. Die können hier ungezwungen spielen während die Eltern im Restaurant sitzen 😉

Wir haben die Tage auf Lundø sehr genossen. Die wunderbare Natur, die Entspanntheit und das einfache Sein im Moment. Vor drei Jahren haben wir diesen Campingplatz durch Zufall entdeckt und hier auf der Halbinsel für eine Woche ein Ferienhaus gemietet (lese hier den Reisebericht Dänemark mit Kindern und Hund). Einfach ein wunderschöner Ort zum Entschleunigen und sicher auch im Winter sehr reizvoll (dann vielleicht lieber im Häuschen mit Holzofen).

Lost im Legoland Village

Unsere Kinder lieben es mit Lego zu bauen: Fahrzeuge, Häuser und allerlei. Ein Besuch im Legoland in Billund war also nur die logische Schlussfolgerung. Über die Website legoland.dk informierten und buchten wir uns einen Platz auf dem Campingplatz und zugleich die Eintrittskarten in den Park. Vor Ort läuft der Check-Inn über ein Selbstbedienungs-Terminal, Mitarbeiterinnen können lediglich beim Handling assistieren, jedoch nichts ändern oder sonstwie Einfluss nehmen. Wir bekamen also einen willkürlichen (Mini-)Platz auf dem Legoland Village zugeteilt ohne Chance diesen selbst nach unseren Vorlieben auszuwählen. Zwei Nächte buchten wir im Paket um den Legoland-Park in Ruhe besuchen zu können. Apropos Ruhe: der Billunder Flughafen liegt direkt nebenan und je nach Lage der Startbahn gab es den ganzen Tag (06:00-23:00 Uhr!) im Minutentakt laute Take-Offs.

Die Nähe des Campingplatzes zum Park ist wirklich ein Pluspunkt, in 10 Minuten ist man bequem rübergelaufen. Der Campingplatz bietet unserer Meinung nach jedoch weniger als erwartet. Man kann sich Kettcars für 1-4 Personen ausleihen (kostet extra), die Spielplätze ausprobieren (eher für kleinere Kinder) und ein paar Tiere in ihren Gehegen besuchen (Hühner, Ziegen, Schafe und Esel). Es gibt für Camper nette Ecken auf dem Gelände, bei freier Platzwahl ist es sicher nochmal eine andere Ausgangslage. Für zwei Nächte auf dem Campingplatz im Legoland Village und 4x Eintritt haben wir rund 290 € bezahlt plus was sonst noch alles so an Extrakosten für Essen/Souvenirs etc. anfällt (Stand 08/2022). Sicherlich gibt es günstigere Angebote wenn man mit mehr Vorlauf bucht.

Ein Tag im Legoland-Park Billund

Wir haben uns auf den Trubel eingelassen und den Tag im Park mit den Kindern genossen. Aber lange Warteschlangen, überteuerte Preise und Menschenmassen die sich durch den Park schieben sind so garnicht unsere Welt. Es gibt viel zu sehen und zu erleben. Besonders die Miniatur-Lego-Welten fanden wir faszinierend und auch viele Fahrgeschäfte haben uns großen Spass gemacht.

Für uns alle vier war es sehr reizüberflutend und anstrengend, einen zweiten Tag im Park wollten wir nicht dazu buchen, wir haben aber einige Familien getroffen die dies gemacht haben.

Noch ein paar Strandtage in Skarrev

Zum Abschluss fuhren wir nochmal nach Skarrev (siehe Reisebericht Dänemark Teil 1). Die Wettervorhersage war gut und so konnten wir nach der reizüberflutenden Zeit im Legoland nochmal ein paar entspannte Strandtage geniessen und Kraft tanken für die Rückfahrt.

Fazit zur Reise durch Dänemark

Dänemark ist eigentlich überall schön, hat mal eine Freundin zu uns gesagt, die seit ihrer Kindheit jedes Jahr dort Urlaub macht. Diesen Satz können wir auf jeden Fall so unterschreiben. Es kommt immer darauf an was ich/wir suchen. Die Ruhe und Einsamkeit in der Natur, den Wind und die Wellen zum Surfen/Kiten oder den Trubel in einem Freizeitpark oder auf einem großen Campingplatz. Auch das Ferienhausangebot ist riesig und die große Anzahl an Campingplätzen ermöglicht es auch unerfahreneren Campern unkompliziert in Dänemark zu reisen.

Equipment und Fahrzeug

Wir haben uns mal wieder zu jeder Zeit mit unserem VW T5 California wohl und sicher gefühlt. Wir hatten keine Panne, Fehlermeldungen oder sonstige Reparaturen – toi toi toi. Die erste große Tour seitdem der neue Motor drin ist (mehr zum Motorschaden und Motortausch liest du hier). Auch platzmässig hat es erstaunlich gut gepasst. Durch unsere farbigen Taschen hatte jeder schnell Zugriff auf seine Sachen. Mit dem Aussenstromanschluss, den wir nach Möglichkeit auch immer wieder nutzten, sowie unserer Kühlbox am Strom, kamen wir gut rum. Unser Vorzelt hatten wir zwar für schlechtes Wetter oder längeren Aufenthalt dabei, haben es aber nicht gebraucht. Die dänischen Campingplätze haben ausnahmslos alle Aufenthaltsräume und Gemeinschaftsküchen, die wir gerne genutzt haben. Ein guter Ort um auch mit anderen ins Gespräch zu kommen. Unsere Küchenbox auf dem Heckauszug mit den neuen Ordnungsfächern war täglich im Einsatz, da wir bis auf wenige Imbiss-/Take-away-Stationen ausschliesslich selbst gekocht haben. Schau Dir hier das Video dazu bei Youtube an.

Ihr wollt auch mit eurem Camper durch Dänemark reisen und braucht Unterstützung bei der Planung? Dann melde Dich gerne bei uns unter reiseberatung@bau-ich-mir-selbst.de