Reisemobile im Vergleich
Die Entscheidung für ein Reisemobil wird sicherlich ganz unterschiedlich gefällt. Für die einen ist klar, dass nur ein VW-Bus in Frage kommt. Ein California hat einen enormen Imagevorteil. Für die anderen steht die Entscheidung für ein bestimmtes Modell am Ende eines langen Findungsprozesses.
Was grenzt das Reisemobil von Wohnmobilen ab? Unsere Definition ist, mit einem Reisemobil steht das unterwegs sein im Vordergrund, ein Wohnmobil ist das rollende Haus, das ich mitnehme an (nur) einen Platz.
Wenn man an (mehr oder weniger) ab Werk „möblierte“ Fahrzeuge denkt, kommen noch der Mercedes Marco Polo und der Ford Transit Custom Nugget in Frage. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit alle erdenklichen Basisfahrzeuge (weitere Marken, neu, gebraucht, schlicht, luxuriös…) von diversen Umbau-Firmen ausstatten zu lassen oder den Umbau selbst zu machen. Es hätte neben den drei, bzw. fünf Fahrzeugen also noch weitere interessante Konkurrenten gegeben. Seit neuestem gibt es etwa bei Volkswagen ein Modell zwischen Beach und Ocean – den California Coast. Mit einem Satz: das ist ein Beach mit Schrank / Küche und sonst fast keinen Ausstattungsmerkmalen des Ocean. Darüber hinaus bietet z.B. Westfalia mehrere Varianten sowohl für den Mercedes als auch für den Volkswagen. Hier tut sich dann ein Universum auf (allen Reisemobil – Fahrern gut bekannt), dass mit einem Artikel nicht zu bewältigen ist.
Die Hauptkriterien sind vermutlich meist das Budget und die Nutzungsart. Sind diese Kriterien klar, landet man auf einer der folgenden Schienen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Reihenfolge exemplarisch)
- Neuer Volkswagen California Ocean, Mercedes Marco Polo oder Ford Transit Custom Nugget
- Neuer Volkswagen California Coast
- Neuer Van mit komfortablem Profi-Ausbau
- Gebrauchter Volkswagen California Ocean, Mercedes Marco Polo oder Ford Transit Custom Nugget Neuer Volkswagen California Beach oder Mercedes Marco Polo ACTIVITY
- Gebrauchter Van mit komfortablem Profi-Ausbau
- Neuer Van mit komfortablem Selbstausbau
- Gebrauchter Volkswagen California Beach oder Mercedes Marco Polo ACTIVITY
- Neuer Van mit minimalem Selbstausbau
- Gebrauchter Van mit komfortablem Selbstausbau
- Gebrauchter Van mit minimalem Selbstausbau
Wir wollen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, daher beschränken wir uns heute auf die Gegenüberstellung folgender, sehr ähnlicher Fahrzeuge:
Für das Segment “möblierter” Camper Van:
- Volkswagen California Ocean (so heißt jetzt der Comfortline) vs. Mercedes Marco Polo vs. Ford Transit Custom mit Westfalia Nugget-Umbau
- Da beim Ford einige beliebte Sonderausstattungen nicht lieferbar sind gibt es einen zusätzlichen Vergleich zwischen zwei üppig ausgestatteten Mercedes Marco Polo und Volkswagen Ocean
Und für das Segment “im Alltag ein Van am Wochenende ein Reisemobil”:
- Volkswagen California Beach vs. Mercedes Marco Polo ACTIVITY
Zur Fahrzeugauswahl ist noch folgendes zu sagen. Wir haben versucht möglichst ähnliche Fahrzeuge zu vergleichen. Der Motor sollte um 150-160 PS haben (selbstverständlich Diesel). Neben dem Grundpreis haben wir die Preise für wichtige / gängige Extras sowie den Endpreis verglichen (alles Listenpreise, ohne Händlerrabatte). Hinsichtlich der Unterhaltskosten machen wir keine Aussage, da diese in Abhängigkeit der Nutzungsart und persönlicher Versicherungsrabatte deutlich variieren können.
Volkswagen California Ocean vs. Mercedes Marco Polo vs. Ford Transit Custom Nugget
Fahrzeug |
Volkswagen California Ocean |
Mercedes Marco Polo |
Ford Transit Custom Nugget (Aufstelldach) |
Motor |
110 kW / 150 PS TDI |
120 kW / 163 PS CDI |
114 kW / 155 PS TDCi |
Grundpreis |
60618,60 | 57072,40 | 54561,50 |
Wichtige Extras (Preise Stand September 2015): |
* da bei Ford nicht lieferbar nicht in die Berechnug eingegangen | ||
Klimaanlage | Serie | Serie | Serie |
Klimaautomatik * | Serie (3 Zonen) |
716,38 (2 Zonen) |
nicht lieferbar |
Luft-Standheizung | Serie | Serie | Serie |
Automatik * | ca. 2338,35 (Preis Multivan, noch nicht bestellbar) |
2523,99 | nicht lieferbar |
Metallic-Lackierung | 1071,00 | 1029,35 | 821,10 |
Markise * | 642,60 | 725,90 | nicht lieferbar |
Xenon / LED – Scheinwerfer * | 1606,50 | 1863,54 | nicht lieferbar |
abnehm Anhängerkupplung | 916,30 | 1029,35 | 583,10 (starr) |
getönte Scheiben | 440,30 | Serie | Serie |
Allradantrieb * | 3260,60 (noch nicht bestellbar) |
3966,27 | nicht lieferbar |
(einfaches) Navi | 1785,00 (groß) | 1142,40 | 1755,25 |
Sitzheizung (beide Vordersitze) * | Serie | 454,58 | nicht lieferbar |
Parksensoren (ohne Kamera) | 678,30 | 890,12 | bei Navi inkl. |
Überführung | ca. 800,00 | ca. 900,00 | ca. 600,00 |
Geschwindigkeitsregelanlage | 357,00 | 341,53 | Serie |
Endpreis |
66667 |
62405 |
58321 |
Besonderheiten: | elektrohydraulisches Aufstelldach Serie, beheizbare Frontscheibe lieferbar, Radio serienmäßig, Tisch und Stühle serienmäßig, |
elektrohydraulisches Aufstelldach nur gegen Aufpreis, kein Radio serienmäßig, keine Lordosenstütze serienmäßig, elektrische Heckklappe lieferbar |
beheizbare Frontscheibe Serie, Reserverad Serie, kein Alufelgen Serie, Außendusche Serie, wichtige Extras nicht lieferbar, kein elektrohydraulisches Aufstelldach |
Fahrzeughöhe | 199 cm | 198 cm | 206 cm |
Fahrzeuglänge | 490 cm | 514 cm | 497 cm |
Maße Bett oben | 200 x 120 cm | 205 x 113 | 200 x 138 cm |
Maße Bett unten | 200 x 114 | 203 x 113 | 191 x 130 cm |
Garantie | 2 Jahre | 2 Jahre | 2 Jahre |
Dies sind Fahrzeuge, bei denen die Nutzung als Reisemobil (auch Camper Van) im Vordergrund steht. Sie bieten alles, was man in dieser Fahrzeugkategorie unterbringen kann. Küche mit Gasherd, Waschbecken und Kühlschrank, reichlich Staufächer, drehbare Vordersitze, Aufstelldach (nur beim VW serienmäßig elektrohydraulisch), vier Schlafplätze (aber auch nur vier Sitzplätze). Die Grundpreise (Motorwahl beachten) variieren deutlich. Der Ford hat den niedrigsten Einstiegspreis mit 54561 €, der Volkswagen den höchsten mit 60618 €, der Mercedes liegt dazwischen mit 57072 €. Schaut man sich die Serienausstattungen an, fällt auf, dass beispielsweise das elektrohydraulische Aufstelldach im California serienmäßig ist, für den Marco Polo kräftig Aufpreis kostet (1731 €) und für den Nugget gar nicht verfügbar ist. So ist es auch bei der Mehrzonen-Klimaautomatik. Überhaupt vermissen wir beim Ford etliche Extras, die hier einfach nicht lieferbar sind. Wir haben diese Extras dann aus dem Preisvergleich rausgelassen und aus diesem Grund nochmal separat die üppig ausgestatteten Mercedes und Volkswagen gegenübergestellt (siehe Tabelle nach dem folgenden Absatz).
Geschenkt sind sie alle drei nicht. Die Preisdifferenz zwischen dem Volkswagen und dem Mercedes schmilzt von 3546 € (Grundpreisdifferenz) bei üppiger Ausstattung auf 1859 €. Rechnet man jetzt noch das beim VW serienmäßige elektrohydraulische Aufstelldach und die Camping Stühle mit Tisch ein ist der California sogar etwas günstiger. Zufall? Gewiss nicht. Man sollte also nicht behaupten, dass der Mercedes die günstigere Alternative ist. Der Nugget kann mit einem über 6000 €, bzw. über 2500 € niedrigerem Einstiegspreis enorm punkten. Sein Preisvorsprung wird mit (den verfügbaren) Extras sogar noch größer (über 8000, bzw. 4000 € !). Allerdings fehlen uns essentielle Sonderausstattungen: Xenon/LED, Automatik, Allradantrieb, Mehrzonen-Klimaautomatik (ebenso Sitzheizung und Markise haben wir nicht in der Aufpreisliste gefunden). Zumindest für uns schießt Ford seinen Nugget damit ins Abseits.
Fahrzeug |
Volkswagen California Ocean |
Mercedes Marco Polo |
Motor |
110 kW / 150 PS TDI |
120 kW / 163 PS CDI |
Grundpreis |
60618,60 | 57072,40 |
Wichtige Extras (Preise Stand September 2015): |
||
Klimaanlage | Serie | Serie |
Klimaautomatik |
Serie (3 Zonen) |
716,38 (2 Zonen) |
Luft-Standheizung | Serie | Serie |
Automatik | ca. 2338,35 (Preis Multivan, noch nicht bestellbar) |
2523,99 |
Metallic-Lackierung | 1071,00 | 1029,35 |
Markise | 642,60 | 725,90 |
Xenon / LED – Scheinwerfer |
1606,50 | 1863,54 |
abnehm. Anhängerkupplung | 916,30 | 1029,35 |
getönte Scheiben | 440,30 | Serie |
Allradantrieb | 3260,60 (noch nicht bestellbar) |
3966,27 |
(einfaches) Navi | 1785,00 (groß) | 1142,40 |
Sitzheizung (beide Vordersitze) |
Serie | 454,58 |
Parksensoren (ohne Kamera) | 678,30 | 890,12 |
Überführung | ca. 800,00 | ca. 900,00 |
Geschwindigkeitsregelanlage | 357,00 | 341,53 |
Endpreis |
74515 | 72656 |
Besonderheiten: | elektrohydraulisches Aufstelldach Serie, beheizbare Frontscheibe lieferbar, Radio serienmäßig, Tisch und Stühle serienmäßig, |
elektrohydraulisches Aufstelldach nur gegen Aufpreis, kein Radio serienmäßig, keine Lordosenstütze serienmäßig, elektrische Heckklappe lieferbar |
Fahrzeughöhe | 199 cm | 198 cm |
Fahrzeuglänge | 490 cm | 514 cm |
Maße Bett oben | 200 x 120 cm | 205 x 113 |
Maße Bett unten | 200 x 114 | 203 x 113 |
Garantie | 2 Jahre | 2 Jahre |
Volkswagen California Beach vs. Mercedes Marco Polo ACTIVITY
Fahrzeug | Volkswagen California Beach | Mercedes Marco Polo ACTIVITY |
Motor | 110 kW / 150 PS TDI |
120 kW / 163 PS CDI |
Grundpreis | 46344,55 | 46219,60 |
Wichtige Extras (Preise Stand September 2015): | ||
Klimaanlage | Serie | 1968,26 (nicht gewählt) |
Klimaautomatik |
1185,04 (3 Zonen) |
2684,64 (2 Zonen) |
Luft-Standheizung | 1671,95 (ohne FFB) |
2127,72 (ohne FFB) |
Automatik |
ca. 2338,35 (Preis Multivan, noch nicht bestellbar) |
2523,99 |
Metallic-Lackierung | 1071,00 | 1029,35 |
Markise |
642,60 | 725,90 |
Xenon / LED – Scheinwerfer | 1802,85 | 1863,54 |
abnehm. Anhängerkupplung | 916,30 | 1074,57 |
getönte Scheiben | 440,30 | 461,72 |
Allradantrieb | 3278,45 | 3966,27 |
(einfaches) Navi | 1059,10 | 1336,37 |
Sitzheizung (beide Vordersitze) | 458,15 | 454,58 |
Parksensoren (ohne Kamera) | 678,30 | 1419,67 (Zwangsverknüpfungen) |
Überführung | ca. 800,00 | ca. 900,00 |
Geschwindigkeitsregelanlage | 357,00 | Serie |
Endpreis | 63044 | 66788 |
Unterschiede zum Schwestermodell | kein elektrohydraulisches Dach, keine Schränke/Küche usw., schlichteres Cockpit/Armaturenträger, weniger serienmäßige Extras, auch 5 bzw. 7 Sitze möglich, fast identische Motoren- / Antriebs-Palette zum Schwestermodell, beheizbare Frontscheibe lieferbar, Tisch und Stühle serienmäßig, zum Schwestermodell identische Sonderausstattungen |
kein elektrohydraulisches Dach, keine Schränke/Küche usw., spartanischeres Cockpit/Armaturenträger, keine Verdunklungsrollos (sondern Vorhänge), mehr Motoren zur Auswahl, unlackierte Stoßfänger, weniger serienmäßige Extras, auch 5 bzw. 7 Sitze möglich |
Fahrzeughöhe | 199 cm | 198 cm |
Fahrzeuglänge | 490 cm | 514 cm |
Maße Bett oben | 200 x 120 cm | 205 x 113 |
Maße Bett unten | 200 x 150 cm | 193 x 135 |
Garantie | 2 Jahre | 2 Jahre |
Die Reisemobile von Mercedes und Volkswagen ohne Schränke / Küchen werden im Alltag überwiegend zum Personen- oder Sachen-Transport genutzt. Sie sind auch mit 5 bis 7 Sitzen erhältlich. Es fällt direkt auf: hier sind sich beide Fahrzeuge beim Grundpreis extrem nahe. Die Camping-relevanten Ausstattungen unterscheiden sich im Detail. Tisch und Stühle sind beim Beach immer mit an Bord, der ACTIVITY hat einen Tisch nur für Innen. Ebenso die Verdunklungsrollos, beim Beach serienmäßig, beim Marco Polo ACTIVITY eingespart und durch Vorhänge ersetzt. Die Motorenpalette ist beim California Beach genauso groß wie bei seinen Schwestermodellen. Mercedes gestattet lediglich den Käufern eines ACTIVITY’s die Wahl von zwei zusätzlichen „kleinen“ Dieselmotoren. Die Liegefläche unten ist im Beach etwas größer als im ACTIVITY. Preislich liegen beide Modelle zunächst gleich auf, gute 46000 € werden aufgerufen. Mit zunehmender Ausstattung setzt sich der Volkswagen California Beach jedoch deutlich vom Mercedes Marco Polo ACTIVITY ab. Bestellt man bei Mercedes dann noch die lackierten Stoßfänger (385 €, Beach Serie), dann kostet (nach unserer beispielhaften Liste voll ausgestattet) der Mercedes über 4000 € mehr als der VW. Die beiden Einstiegscamper haben jeweils das Cockpit/Armaturenträger ihrer Transporter-Geschwister. Auch wenn unsere Einschätzung nur auf Bildern in Prospekten beruht, wir haben den Eindruck, dass Mercedes hier deutlich mehr gespart hat als Volkswagen.
Fazit
Volkswagen und Mercedes sind preislich – gut verschleiert – doch recht gleich auf. Ausnahmen sind: zum einen grundausgestattete California Ocean und Marco Polo – hier ist der Mercedes deutlich günstiger. Allerdings ausstattungsbereinigt ist die Differenz nur noch gute 1000 €. Zum anderen sehr gut ausgestattete Beach bzw. ACTIVITY – hier hat VW nicht nur das 4000 € günstigere Fahrzeug im Angebot, sondern auch das campingtauglichere. Der Ford Nugget kann nur beim Vergleich mit weniger anspruchsvollen Ausstattungswünschen mithalten. Hat dann aber preislich deutlich die Nase vorn. Hier sei erwähnt, dass der Ford auch mit einem festen Hochdach zu haben ist.
Wie eingangs erwähnt sind die drei wichtigsten Faktoren: Preis, Nutzung und Image. Hier findet jeder schnell in eine bestimmte Schiene. Zwangsläufig. Wir hoffen, wir können euch bei der Entscheidung für ein neues Fahrzeug mit diesem Beitrag etwas unterstützen. Wir fühlen uns (natürlich) bestätigt, dass wir mit einem California Beach die für uns (!) richtige Entscheidung getroffen haben. Seht uns bitte etwaige Recherchefehler nach.
Viel Freude und gute Fahrt mit eurem Reisemobil – egal welches Fabrikat!
(Quellen: alle Bilder sind Eigentum der Volkswagen AG, der DAIMLER AG oder der Ford Motor Company und unterliegen deren Copyrights)
Ich habe nur die beiden preislich änlichen Fahrzeuge über
drei Wochen selbst angemietet und gestestet, um zu entscheiden, ob die V-KlasseMarco Polo oder der T6 California Ocean für mich die bessere Wahl wird.
Ende der Woche werden ich meinen Sieger bestellen.
Marco Polo fährt sich auch auf langen Strecken und Autobahn wunderbar.
(190PS) und zeigt die Vorteile eines hinterachsgetriebenen Fahrwerkes.
Wassergefüllte Schlaglöcher eines Feldwegstrecke (Sardinien) gelangen auch zügig ohne „poltern“, minimales „Springen“ der Räder: Super.
Schmutzfäger hätte ich gebraucht, Waschanlage nicht gefunden. Das
aufgeklappte elektrische Hubdach hat einen heftigsten Sturm und Regen gut überstanden. Die Zündschlüsselcomputer(-Code-Schlüssel) in der Hosentasche vermutlich nicht: Bei Sicherungsarbeiten in der spritzenden Meeresgischt
und Regen war ich über 15 minuten völlig durchnässt…war das der Grund für den Totalausfall der Elektrik/Elektronic am nächsten Morgen?
Fenster blieben teilgeöffnte, Hubdach fast(!) zu. Motor stumm. Der
Sicherheitscode wurde nicht mehr vom Zentralcomputer erkannt: Schluss mit Urlaub und Campen. Zumindest erstmal fünf TAge: Solange dauerte das Senden eines neuen Schlüssel vonMercedesDeutschland (in Italien war nix
möglich). Der funktionierte, weiter dann… dachten wir.
Urlaub Meer: OK. die elektrischen Schalter der Liegebank hinten
fielen nacheinander aus Ihren Halterungen und baumelten im Freien. OK,
halt immer mal wieder zurückgesteckt. Ärgerlicher war dass Tischbein,
das Einbein brach oben glatt durch, einfach so. Die Einrichtung zum T6 California hat keine wesentliche unterschiedliche Merkmale…der MarcoP ist insgesamt etwas länger, hat aber einen etwas umständlichen platzraubenden Koffer für Campingtisch und zwei Stühle hinten im Gepäckraum: Platz weg.
T6 hat diese Utensilien in die Heckklappe und Schiebtür eingebaut:
pfiffig. Auch hat der T6 mehr Beinfreiheit vorn. Der MarcoP in der
V-Klasse-Ausführung eine modische übergestylte Rundung aus dem
eigentlichen Armaturenbereich heraus: Ein Fuss blieb da unten immer irgendwie hängen beim Umsteigen, auch z.B. der USB Stecker ist auf Unterschenkelhöhe nicht sichtbar verbaut und während der Fahrt besser vom Suchhund zu benutzen.
Dann Gau Nummer 2: Nach mehrmaligen Benutzen des rechten Drehsitzes blinkten irgendwann beim Starten diverse auch rote Warnlampen auf, ein kunterbunter Schreck: Die Starterbatterie sitzt unter dem rechten Sitz.
Ein fingerdickes Kabel mit etwa 8 Litzen war komplett defekt mit
Quetschungen und mehreren Abrissen und irgendwo hängen geblieben, abgerissen:
Mehrere Assystsysteme (Airbag, Gurtspanner….) fielen auf
der rechten Seite aus. Ein neues Kabel?, das ganze Auto gibt es noch nicht in Italien, die ganze neue V-Klasse MPolo nicht. Improvisierte Notisolation gegen Brandgefahr wurde nötig und
Notfahrt (ohne Airbag etc… und Vertrauen) zurück nach Deutschland …
Den Urlaub haben wir mit einem T6 dann gut zwei Wochen einfach
fortgesezt: Er ist anders, etwa was die Fahreigenschaften betrifft, aber als 4Motion-Version (Frontantrieb) mit 204PS und einer wunderbaren Automatic auch ausgezeichnet. Wir haben die Lederbezüge weggelassen, im MarcoP schon ein wirklich schöner Blickfang. Aber wer nimmt gern Leder?:
Durchschwitzen am Rücken ist ekelig oder klebriges Sitzen nach
Badestrand. Kurzum aber: die Neuerungen zum T5 sind durchaus zahlreich, insbsondere das neue Armaturenbrett mit viel
Platz/Übersicht/Erreichbarkeit und die Variabilität der neuen Technik dort: Multimedia, in meinem Fall auch mit Internetzugang (zweit SIM) und Dachantenne und, und. Der Geschmack ist immer individuell, ich „mag“ den T6 mehr als den MP, gerade auch die Seite in der Edition-Version in unserem Fall. Das adaptive Fahrwerk wird gelobt- auf fester Straße, kostet aber im Reparaturfall – richtig Geld…und das soll schon mal nach 140 Tkm der FAll sein, meinte der lokale KFZ-Meister… vielleicht von Fiat. Beide Fahrzeuge erfüllen die „ehrliche“ Euro 6 Norm – natürlich nur mit Additivtank voll Harnstoff. Down-Sizing der Motoren im Vergleich zu
früher: früher Haltbarkeit besser? Die Dieselvarianten sind allgemein offenbar noch erfolgreicher als der Benziner, bei dem aber technisch auch noch was „drin“ ist. Halten neue Motorchen auch solange wie früher?… Bedenke: aus knapp 2l Hubraum , 4Zylinder holen die 204PS mit Biturbo raus. Es gibt Statistiken (die Welt) die aus solchen Gründen heute die teure Ausfälle der Motoren mit über 20% klar an die erste Stelle der Defekte stellen. Der ADAC Techniker sagt: Diese Motoren sind bis maximal 250T km
ausgelegt. Prüfe: Die Anschlussgarantien an die Werksgarantien sind seltener und teuer geworden…
OK das dazu.
Der T6 zeigte keine weiteren Ulaubszicken. Auch die zweite
Vlies-Versorgungsbatterie machte uns in der Pampa etwas unabhängiger(drei BAtterien!). Der MPolo hat – sehr ähnlichen – Charme (besonders weil er ebenso auch mit uns lebte). Ich verstehe aber viele aktuelle Tests nach meinen >5 Wochen Erfahrungen mit Härteteilen im Ergebnis für den durchaus angenehmen – vorn zu engen – MPolo allerdings als viel zu kurzzeitig getestet und zu schnell durchgeführt: wie Kuscheltests.
Ich habe einen T6 bestellt: Soll ich eine Anschlussgarantie nach Werksgarantie kaufen? Grüße! M
Hallo Florian / M.,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Uns würde interessieren, wo Du diese beiden brandneuen Modelle leihen konntest. Natürlich sehr ärgerlich die Beanstandungen am Marco Polo.
Adaptives Fahrwerk im T6: es handelt sich um elektrisch verstellbare Dämpfer, nicht um ein aufwendiges Luftfahrwerk. Solche Dämpfer sind in der Mercedes C-Klasse beispielsweise seit 2006 serienmäßig. Die sollten also eher keine Probleme machen. Wenn Stoßdämpfer nach 140 Tkm getauscht werden, haben sie doch lange gehalten?!
Downsizing-Motoren: wer einen haltbareren Motor haben möchte, der kann ja eine niedrigere Leistungsstufe kaufen. Das ist dann aber eben Leistung „wie früher“. Ob 2.0, 2.2, 2.5 oder 3.0 –die Bauteile aller Motoren werden hinsichtlich Zylinderspitzendruck, Abgastemperatur (in Krümmer und Turbo) und einigem mehr, an ihre Grenzen belastet. Somit hält der große Motor nicht pauschal länger.
Thema Anschlussgarantie: die kann bei VW innerhalb der zweijährigen Garantiezeit jederzeit gebucht werden. Wir werden das 3. Und 4. Jahr buchen. Leider war unser Bus in den ersten 1,5 Jahren häufig in der Werkstatt…
Gratulation zu Eurer Entscheidung! Wir wünschen gute Fahrt!
Schöne Grüße!
Kai
in GAP
Hallo Florian,
meine Wahl vor knapp 2 Jahren zwischen T5 Cali Comft. Edt. und Viano MP fiel für den T5 aus. MB hat mit der V-Klasse gegenüber dem Viano Vor-, aber auch Nachteile geschaffen. Die Unterbringungsmöglichkeiten von Reiseutensilien sind in der V-Klasse rar geworden. Kein Unterschied hier zwischen T5 und T6.
Die Luftstandheizung ist völlig ausreichend. Die Luft wird über die B-, C- und D-Säule ca. 20 cm über dem Boden in den Innenraum geleitet, also auch unterhalb des Bettes. Man bekommt bei Minusgraden nie einen kalten “ „. Hier unterstützt die beim Ocean serienmäßige Doppelverglasung, die, vermute ich, immer noch nicht beim MB MP erhältlich ist. Für 800 Euro hab ich den Zuheizer in eine SWHz umgerüstet. Dies ist beim T5/T6 leider ab Werk nicht erhältlich, wäre aber sinnvoll, wenn man nach einer Übernachtung weiterfahren will. Die Kapazität der 3 Batterien im T5, also auch T6 reicht bei 0 Grad Außentemp. für knapp 2 Tage bei Nutzung von Kühlschrank und Heizung. Dann müssen bis 150 km für die vollständige Aufladung gefahren werden. Hier dürfte der MB MP aufgrund fehlender Doppelverglasung und 3. Batterie nicht mithalten können.
Das waren für mich auch wichtige Kaufaspekte.
Allzeit gute Fahrt von
Hermann
Bei allen Preis- und Austattungsvarianten ist für mich ein Punkt am Nugget mit Aufstelldach noch sehr wichtig. Er ist 206 cm hoch. D.h. Die klassische Tiefgarage fällt damit weg. Kein Flughafen, keine Grossstadtparkplätze sind damit drinnen. Ich halte dem Nugget für eine unglaublich gute Alternative zu VW und Maercedes, gerade weg der zusätzlich sehr hohen Rabatte bei den Händlern. Aber mit der Höhe ist das Fahrzeug in der Stadt als Nutz- und Freizeitmobil schwer zu gebrauchen.
Grüße
Philipp
Wichtig ist meiner Meinung noch das Tankvolumen, der Verbrauch und damit die Reichweite – je nach Fahrweise beim T5 rd. 800km, bei der V-Klasse vom Hörensagen nur rd. 600km. Wie geschreiben ohne Gewähr. 😉