Seit Jahrzehnten gehört Italien zu den beliebtesten Reiseländern. Nicht nur wegen der geografischen Lage und der guten Erreichbarkeit hat fast schon jeder in seinem Leben mindestens einmal italienischen Boden betreten. Nachdem wir im November in Südfrankreich waren ergab sich die Möglichkeit, Zeit bei einem Bekannten in der Toskana zu verbringen. Das konnte man doch prima mit einem kleinen Roadtrip verbinden.

Da wir die Strecke von circa 800 Kilometern nicht in einem Rutsch fahren wollen, entscheiden wir uns für einen Zwischenstopp. Wir sind die Strecke schon mal vor einigen Jahren – ohne Baby – an einem Tag gefahren und fanden das zu heftig.

Südtirol – eigentlich für einen Zwischenstopp viel zu schade

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Fazit:  Südtirol für einen Zwischenstopp viel zu schade.

Auf der A7 düsen wir Richtung Süden über Kempten und sind recht schnell in Österreich, Kind und Hund schlafen auf der Rückbank. Der Fernpass zieht sich, unsere zwei Damen schlafen weiter und wir entscheiden uns weiter zu fahren. Nach dem Brenner landen wir in Brixen/Bresbano in Südtirol. Wir finden durch Zufall und mit Hilfe unseres Navis das urige Wirtshaus Sunnegg mit großzügigen Gästeappartements – außerhalb in den Weinbergen etwas erhöht gelegen. Der Chef ist ein freundlicher und aufgeschlossener Mensch und gleich für einen Plausch über Land und Leute zu haben. Abends werden wir in der gemütlichen Gaststube mit vegetarischen Südtiroler Spezialitäten kulinarisch verwöhnt und kommen nicht mehr heraus aus dem Staunen. Unser Fazit: eigentlich ist Südtirol für einen Zwischenstopp viel zu schade. Die Landschaft, die Menschen, das Essen – alles wirklich top und wir finden es fast ein bisschen schade, dass wir am nächsten Morgen weiter fahren. Aber wir wollen ja in die Toskana.

Infografik Europa - Reise und Verkehr - bau-ich-mir-selbst.deInfos Straßenverkehr Europa – Reise-Checkliste:

Mit Baby reisen heißt immer wieder anhalten. Aber das macht uns mittlerweile fast nichts mehr aus. Nach unserem letzten Trip nach Südfrankreich im November haben wir uns recht schnell wieder an diese spezielle Reisegeschwindigkeit und Zeitrechnung gewöhnt.

Die Toskana lohnt sich auch im Frühling

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Mandelblüten in der Toskana

Die Strecke besonders ab Florenz zieht sich und wir sind froh als wir endlich abbiegen und ankommen. Wir verbringen zwei Wochen in der Toskana und unternehmen einige Touren ins Umland. Überall treffen wir auf ausgesprochen freundliche fröhliche aufgeschlossene Menschen – und trotz unseres Sprachdefizits verstehen wir uns. Gerade in den Dörfern kann man den Zusammenhalt untereinander spüren. In unserem Ort gibt es eine Bar, wir sind schnell drin im Dorfleben und genießen es, wenn wir auf einen Espresso hingehen. Ein typischer süßer Ort ist Tavarnelle Val Di Pesa, nicht so touristisch und sehr lebendig. Besonders das Markttreiben steckt an. Auch in Follonica und Chiusdino besuchen wir den wöchentlichen Markt und kaufen frisches Obst und Gemüse ein.

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Siena eine sehr beeindruckende Stadt

Siena stand schon lange auf unserer Liste. Eine sehr beeindruckende Stadt, wir fahren an einem Sonntag Vormittag hin und kriegen direkt vor der Stadtmauer einen super Parkplatz für unseren California. Die Innenstadt ist gut ausgeschildert und so irren wir nicht herum, obwohl wir weder Reiseführer noch Stadtplan dabei haben. Wir besuchen auch die Klosterruine San Galgano und die auf einem kleinen Hügel gelegene dazugehörige Kapelle Montesiepi. Um diese Jahreszeit ist es wirklich beschaulich und angenehm. Die Größe des Parkplatzes lässt darauf schließen, dass hier im Sommer viel los ist. Es gibt auch einen Parkplatz für Camper, allerdings – wie an fast allen öffentlichen Plätzen – kostenpflichtig. Ein entsprechender Parkscheinautomat steht unübersehbar an der Einfahrt.

VW_T5_ California_Camping_Italien_Reisetipps_Bericht_Wildcamping_Hochdach_AufstelldachIm Anschluss an unseren Toskanaaufenthalt entschließen wir uns noch zu einem kleinen Roadtrip, um noch mehr von Land und Leuten kennen zu lernen. Wir fahren erstmal Richtung Follonica. Hier waren wir schon mal und haben bei einem Tagesausflug den Strand von Torre Mozza entdeckt.

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Torre Mozza

Hier wollen wir die erste Nacht auf dem Parkplatz campen. Um diese Jahreszeit kostet es noch nichts und wir haben den Platz und Strand für uns alleine. Der um das Jahr 1500 direkt an den Strand gebaute Wachtturm beeindruckt uns und wir haben einen guten Blick auf die Insel Elba. Ein atemberaubender Sonnenuntergang heißt uns an diesem schönen Platz willkommen.

Ein Roadtrip durch Ligurien – oder doch nicht?!

Erstmal heißt es wieder reinkommen ins Reisefeeling und wir feiern Premiere: das erste Mal werden wir unser Waschbeckenmodul ausprobieren. Es klappt auf Anhieb super und wir können es uns gar nicht mehr ohne vorstellen.

VW_T5_ California_Camping_Italien_Reisetipps_Bericht_Cinque Terre_ Treppen_Nationalpark_5 terreWelcome to Touri-Land! La Spezia ist eine Hafenstadt, und gefühlt fast neben der Durchfahrtsstraße steht ein riesiges Kreuzfahrtschiff, entsprechend überfüllt sind Plätze und Straßen. Wir fahren zwar nur durch, aber wir kriegen trotzdem einen ganz guten Überblick da die Straße mitten durch geht.
Wir wollen in den Nationalpark Cinque Terre. Die Straße von La Spezia in Richtung Cinque Terre schlängelt sich durch die Berge und verzaubert uns mit jeder Kurve.

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Riomaggiore Cinque Terre

Der erste Ort, Riomaggiore mitten in den Felsen terassenartig angelegt, überrascht uns. Es ist nicht empfehlenswert mit dem Bus reinzufahren. Das Parkhaus ist zu niedrig für einen VW-Bus, die wenigen Parkplätze sind alle belegt und es ist verdammt eng in alle Richtungen. Außerdem gibt es ein striktes Durchfahrtsverbot, da die Straßen zu steil und eng  sind oder nur aus Treppen bestehen. Der Fischerort ist wirklich wunderschön, mit verwinkelten Gassen und vielen Ecken, sehenswert, aber auch ziemlich touristisch überlaufen.

Wir fahren weiter die Küste entlang vorbei an Savona. Es gibt eine gut ausgebaute Straße direkt an der Küste entlang durch die kleinen Ferienorte und vorbei an atemberaubenden Felsen und Steilstränden. Man hat einen super Blick und würde am Liebsten nach jeder Kurve anhalten um Fotos zu machen. Es ist Wochenende, noch dazu schönes Wetter und so sind gefühlt alle Italiener unterwegs um die ersten Sonnenstrahlen am Strand zu verbringen.

Wir steuern einen Campingplatz in Finale Ligure an, der etwas außerhalb liegt. Der Campingplatz hat Ferienappartements, Zelt- und Camperparzellen, die nach Größe unterschiedlich kosten. In der Nebensaison kostet unser Stellplatz – nicht besonders groß – pro Nacht 42 Euro (in der Hauptsaison um die 60 Euro).

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Wir stehen mit einer Reihe von VW-Bussen auf einem Kies- und Wiesenplatz der umrandet ist von Orangen- und Zitronenbäumen.

Das ist mit Abstand der teuerste Campingplatz auf dem wir bis dato waren. Wir stehen mit einer Reihe von VW-Bussen auf einem Kies- und Wiesenplatz der umrandet ist von Orangen- und Zitronenbäumen. Wir probieren ein paar Orangen die neben unserem Bus liegen. Echt lecker! Beim Einparken haben wir ein paar Orangen ziemlich platt gemacht und der Duft der zermatschten Orangen begleitet uns noch in den Schlaf.

Erholung pur am Po

Am nächsten Mittag fahren wir die SS30 weiter Richtung Alessandria. In Acqui Terme machen wir einen kurzen Zwischenstopp, als wir Alessandria durchfahren motiviert uns leider nichts anzuhalten. Da es schon später Nachmittag ist werden wir langsam unruhig etwas zu finden. In Valenza – einer Stadt in der Region Piemont – etwas nördlich von Alessandria findet sich zwar kein Hotel und kein geeigneter (Camping-) Platz, dafür finden wir einen wundervollen Familienbetrieb mit B&B. Cascina Nuova – ein Bed&Breakfast mit Bio-Landwirtschaft und zwei herzlichen und aufgeschlossenen Besitzern Armanda und Federico. Wir kommen direkt ins Gespräch und sie erzählen uns, dass sie auch einen VW California haben mit dem sie schon viel gereist sind. Es gibt voll ausgestattete Appartements und gemütliche Zimmer. Alles ist farbenfroh und künstlerisch liebevoll gestaltet und eingerichtet. Wir fühlen uns direkt wohl, um nicht zu sagen heimisch. Ein paar hundert Meter hinter dem Haus fließt direkt der Po und auf dem Damm kann man kilometerlang laufen und vor allem den Hund springen lassen. In der Ferne sind schon die schneebedeckten Gipfel der Alpen zu sehen.

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Endlich die Frühlingssonne genießen

Wir bleiben eine Weile und lassen uns von der angenehmen Atmosphäre, die dieser Ort ausstrahlt, treiben. Zum Frühstück gibt es selbst gemachten Kuchen und frischen Orangensaft. Wir werden bestimmt mal wieder an den Po fahren um echte Entspannung zu finden.

Unser Fazit:

Das Fazit unserer Italien-Reise: die Menschen die wir getroffen haben sind offen, herzlich und trotz des Sprachdefizits von unserer Seite aus kamen wir meist mit Englisch gut durch. Der Großteil der Straßen sind mit dem VW-Bus problemlos befahrbar. Im Nationalpark Cinque Terre mussten wir auf Grund einer Straßensperrung allerdings Straßen fahren, die wir als grenzwertig empfunden haben und nur sehr Abenteuerlustigen empfehlen können. Hund und Baby kamen super an und es gab nie mit Hund Schwierigkeiten auf Campingplätzen, in Hotels und Restaurants. Allerdings sind die touristischen Orte auch schon im März – besonders bei schönem Wetter und am Wochenende – so gut besucht, dass zumindest die Küsten und bekannten Seen für uns als Campingziele nicht in Frage kommen. Preise für Campingplätze und Hotels sind dementsprechend hoch. Wir brauchen einfach etwas mehr Freiraum und sind weder Sardinen-Camper noch Sardinen-Strandbesucher. Wem das nichts ausmacht oder wer das sogar mag, der wird in Italien voll auf seine Kosten kommen.

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Hilfreiche Links:

Cascina Nuova B&B Agriturismo
Gasthaus Sunnegg
Eurocamping Finale Ligure

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